Ein japanischer Kriminalroman mit Herz und Verstand
Masateru Konishi verbindet in Die Bibliothek meines Großvaters Familiengeschichte und Krimielemente auf eine besondere Weise. Im Mittelpunkt stehen die junge Lehrerin Kaede und ihr an Demenz erkrankter Großvater. Was sie verbindet, ist die Liebe zur Literatur und das Lösen von Rätseln. Kaede bringt ihm kleine Fälle aus ihrem Alltag mit und er überrascht trotz Krankheit immer wieder mit Scharfsinn und Kombinationsgabe.
Die Episodenstruktur macht das Buch abwechslungsreich. Jede Geschichte wirkt für sich abgeschlossen, fügt sich aber zugleich in einen größeren Zusammenhang ein. Besonders gelungen fand ich die Mischung aus klassischen Krimianleihen und dem leisen, ruhigen Tonfall, der typisch für japanische Literatur ist. Das lädt zum Miträtseln ein, ohne dass die Figuren in den Hintergrund geraten.
Sehr berührend ist die Beziehung zwischen Enkelin und Großvater. Konishi zeigt, wie Demenz eine Familie belastet, aber auch, wie wichtig Geduld und Zuwendung sind. Wer selbst mit dieser Krankheit zu tun hat(te), wird manches wiedererkennen. Gleichzeitig bleibt klar, dass es sich um Fiktion handelt, die Trost und Hoffnung vermittelt.
Ein kleiner Kritikpunkt für mich war, dass manche Dialoge etwas zu formal wirkten. Dadurch blieb die emotionale Nähe zwischen den Figuren stellenweise auf Distanz. Auch hätte ich mir bei Nebencharakteren wie Iwata und Shiki mehr Tiefe gewünscht.
Trotzdem ist dies ein atmosphärischer Auftakt zu einer Trilogie, der sowohl Krimifans als auch Leser*innen japanischer Literatur anspricht.
Die Episodenstruktur macht das Buch abwechslungsreich. Jede Geschichte wirkt für sich abgeschlossen, fügt sich aber zugleich in einen größeren Zusammenhang ein. Besonders gelungen fand ich die Mischung aus klassischen Krimianleihen und dem leisen, ruhigen Tonfall, der typisch für japanische Literatur ist. Das lädt zum Miträtseln ein, ohne dass die Figuren in den Hintergrund geraten.
Sehr berührend ist die Beziehung zwischen Enkelin und Großvater. Konishi zeigt, wie Demenz eine Familie belastet, aber auch, wie wichtig Geduld und Zuwendung sind. Wer selbst mit dieser Krankheit zu tun hat(te), wird manches wiedererkennen. Gleichzeitig bleibt klar, dass es sich um Fiktion handelt, die Trost und Hoffnung vermittelt.
Ein kleiner Kritikpunkt für mich war, dass manche Dialoge etwas zu formal wirkten. Dadurch blieb die emotionale Nähe zwischen den Figuren stellenweise auf Distanz. Auch hätte ich mir bei Nebencharakteren wie Iwata und Shiki mehr Tiefe gewünscht.
Trotzdem ist dies ein atmosphärischer Auftakt zu einer Trilogie, der sowohl Krimifans als auch Leser*innen japanischer Literatur anspricht.