Für Liebhaber klassischer Kriminalliteratur und Japan-Fans
        Ein großes Lob an das Gestaltungsteam der Farbschnitt-Edition! Das Buch ist wunderschön gestaltet und zieht jeden an. Selbst Lese-Muffel zeigten ihr Interesse an dem Buch, hauptsächlich Dank des Designs. Auch mein zweijähriger Sohn möchte ständig „das Buch mit den Blumen“ haben …
Inhaltlich war das Buch anders, als ich erwartet hatte. Was für eine Reise. Zugegeben, ich habe bislang nur wenige japanische Romane gelesen.
Die Geschichte liest sich angenehm und die Rätsel waren spannend und haben mir Spaß gemacht. Alles ist in eine etwas altmodische, leicht cozy, Atmosphäre eingebettet. Der Großvater erinnert an eine Art Sherlock Holmes: Er löst mysteriöse Kriminalfälle allein durch seine messerscharfe Logik – wobei das nicht ganz zutrifft. Vielmehr verfügt er oft über erstaunliches Hintergrundwissen, das weder seine Enkelin Kaede noch die LeserInnen haben. Das erschwert das Miträtseln natürlich. Und nicht immer sind die Schlüsse und Geschichten logisch. Argumente wie: "Jemand der Blumen liebt, kann kein schlechter Mensch sind", sind meiner Meinung nach mehr als nur fragwürdig.
Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass sich das Buch nicht in den Vordergrund drängt. Es ist zurückhaltend und fast schon distanziert geschrieben. Die japanische Prägung ist spürbar: Die Figuren sind sehr höflich im Umgang miteinander – und bleiben dabei dem Leser aber auch emotional eher fern.
Auch die Demenz-Thematik, von der ich mir etwas anderes erwartet hatte, hat mich emotional nicht ganz erreicht. Die Krankheit wird erst gegen Ende stärker in die Handlung eingebunden. Da Kaede wenig über ihre Gefühle spricht oder nachdenkt, bleibt vieles zwischen den Zeilen – als LeserIn kann man nur erahnen, wie schwer die Situation für sie ist. Die Grund für die enge Bindung zu ihrem Großvater wird erst mit der Zeit deutlich und liebevoll beschrieben.
Ein interessanter Aspekt ist, dass man nebenbei einiges über klassische Kriminalliteratur lernt – die Figuren führen dazu längere Gespräche, die durchaus spannend, manchmal aber auch etwas ausschweifend sind.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Die Rätsel haben Spaß gemacht, und ich hatte es innerhalb von zwei Tagen durchgelesen. Besonders die letzten beiden Kapitel konnte ich kaum aus der Hand legen.
Ein großes literarisches Highlight, das lange nachhallt, war es für mich zwar nicht – aber definitiv eine schöne Lektüre für Zwischendurch mit besonderem Charme.
5 Sterne für die Gestaltung, 3,5 für den Inhalt. Macht 4 Sterne
    Inhaltlich war das Buch anders, als ich erwartet hatte. Was für eine Reise. Zugegeben, ich habe bislang nur wenige japanische Romane gelesen.
Die Geschichte liest sich angenehm und die Rätsel waren spannend und haben mir Spaß gemacht. Alles ist in eine etwas altmodische, leicht cozy, Atmosphäre eingebettet. Der Großvater erinnert an eine Art Sherlock Holmes: Er löst mysteriöse Kriminalfälle allein durch seine messerscharfe Logik – wobei das nicht ganz zutrifft. Vielmehr verfügt er oft über erstaunliches Hintergrundwissen, das weder seine Enkelin Kaede noch die LeserInnen haben. Das erschwert das Miträtseln natürlich. Und nicht immer sind die Schlüsse und Geschichten logisch. Argumente wie: "Jemand der Blumen liebt, kann kein schlechter Mensch sind", sind meiner Meinung nach mehr als nur fragwürdig.
Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass sich das Buch nicht in den Vordergrund drängt. Es ist zurückhaltend und fast schon distanziert geschrieben. Die japanische Prägung ist spürbar: Die Figuren sind sehr höflich im Umgang miteinander – und bleiben dabei dem Leser aber auch emotional eher fern.
Auch die Demenz-Thematik, von der ich mir etwas anderes erwartet hatte, hat mich emotional nicht ganz erreicht. Die Krankheit wird erst gegen Ende stärker in die Handlung eingebunden. Da Kaede wenig über ihre Gefühle spricht oder nachdenkt, bleibt vieles zwischen den Zeilen – als LeserIn kann man nur erahnen, wie schwer die Situation für sie ist. Die Grund für die enge Bindung zu ihrem Großvater wird erst mit der Zeit deutlich und liebevoll beschrieben.
Ein interessanter Aspekt ist, dass man nebenbei einiges über klassische Kriminalliteratur lernt – die Figuren führen dazu längere Gespräche, die durchaus spannend, manchmal aber auch etwas ausschweifend sind.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Die Rätsel haben Spaß gemacht, und ich hatte es innerhalb von zwei Tagen durchgelesen. Besonders die letzten beiden Kapitel konnte ich kaum aus der Hand legen.
Ein großes literarisches Highlight, das lange nachhallt, war es für mich zwar nicht – aber definitiv eine schöne Lektüre für Zwischendurch mit besonderem Charme.
5 Sterne für die Gestaltung, 3,5 für den Inhalt. Macht 4 Sterne
