Hölzerne Sprache

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
julemaus94 Avatar

Von

Ich weiß nicht genau, was es ist, dass ich immer wieder so meine Probleme mit der Sprache in japanischen Büchern habe, und trotzdem jedes Mal wieder danach greife.

Masateru Konishi erzählt die Geschichte der Lehrerin Kaede, die ihren an Demenz erkrankten Opa pflegt, und dabei mit ihm gemeinsam die verschiedensten Alltagsrätsel und kleineren Kriminalfälle auf teils ziemlich kreative Weise löst.

Die Figur der jungen Lehrerin hat mir eigentlich sehr gut gefallen, da der Autor ihre Einsamkeit und Traurigkeit auf einfühlsame Art eingefangen hat. Ihr Großvater ist die letzte verbliebene Bezugsperson ihres noch kungen Lebens und es fällt ihr offensichtlich schwer, Kontakt zu den Personen in ihrem Umfeld zu knüpfen. So liest es sich schön, wie sie sich nach und nach öffnet.

Auch die Rätsel und Krimis, die die beiden lösen, haben mir eigentlich ziemlich gut gefallen, waren kreativ und ideenreich.

Aber diese Sprache. Ich werde einfach nicht warm mit diesem hölzernen, teilweise recht plastischen, emotionslosen, sehr beschreibenden Erzählstil. Dabei möchte ich das gar nicht dem Übersetzer Peter Aichinger-Fankhauser anlasten. Man merkt es dem Text einfach an, dass das Japanische aus einer völlig anderen Sprachfamilie kommt als das Deutsche. Ich verneige mich vor der Arbeit des Übersetzers, daraus einen flüsssigen Text kreiert zu haben, mich packt es nur einfach nicht so richtig und ich habe Mühe, gedanklich am Ball zu bleiben.