Krimi-Beziehungen

“Die Bibliothek meines Großvaters” hat mich ziemlich überrascht. Ich bin auch noch immer hin- und hergerissen, wie ich das Buch fand. Auf der einen Seite ist da die Beziehung zwischen der jungen Lehrerin Kaede und ihrem Großvater, die durch tiefe Liebe und den gegenseitigen Respekt durchzogen ist. Kaede kümmert sich liebevoll um ihren demenzkranken Großvater, auch wenn es an manchen Tagen, an denen er aufgrund der Krankheit Halluzinationen hat, schwerer ist als an anderen, an denen sein scharfer Verstand wieder seine ganze Kraft zeigt. Die beiden verbindet eine große Begeisterung für klassische Krimi-Romane.
Auf der anderen Seite entwickelt Kaede eine Beziehung zu einem ihrer Kollegen, dem Lehrer Shibata, der sie mit seinem guten Freund, dem Schauspieler Shiki und auch Krimi-Fan, bekannt macht. Das Dreiergespann trifft sich fortan regelmäßig und zwischen den jungen Menschen entwickeln sich Gefühle.
Nun werden aber in jedem Kapitel wie zufällig Krimifälle vorgestellt, die Kaede mit Hilfe von ihrem Großvater löst. Hier und da wirken die Fälle wie gestellt und das trübt manchmal den Lesespaß. Auch sonst finde ich an manchen Stellen den Lesefluss unterbrochen, aber insgesamt das Buch dennoch als sehr lesenswert. Ich bin mir nur nicht sicher, welchem Typ Lesender ich das Buch weiterempfehlen würde.
Das Cover ist wunderschön gestaltet mit einem tollen Farbschnitt.