Spannende Ansätze, aber wenig emotionale Tiefe

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kmeetsr Avatar

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Dieses Buch hat mich in eine ganz andere Richtung geführt, als ich es anfangs vermutet hätte. Die Beziehung zwischen Kaede und ihrem Großvater, der an Demenz leidet, ist berührend dargestellt. Gleichzeitig ist es beeindruckend, wie scharf sein Verstand in den Momenten ist, in denen er Rätsel und Kriminalfälle löst. Trotzdem wirkten einige Herleitungen für mich zu überzogen und künstlich, sodass man als Leserin kaum die Chance hatte, selbst mitzudenken.

Die Erzählweise empfand ich insgesamt als recht sprunghaft. Vor allem die eingestreuten Beobachtungen und inneren Monologe Kaedes bremsten den Lesefluss, da sie sich für mich nicht harmonisch in die Handlung einfügten. Auch emotional konnte ich nicht richtig mitgehen, was vermutlich am sehr nüchternen Stil lag, der mir den Zugang zu den Figuren erschwerte. So entstanden für mich ein Wechselspiel aus spannenden, kurzen Krimi-Passagen und eher belanglosen Abschnitten, die den Handlungsfluss eher hemmten.

Ein großes Plus ist allerdings die äußerst gelungene Gestaltung des Buches, die definitiv einen zusätzlichen Stern verdient.