Die Birken wissens noch

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msl_kl Avatar

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Edvard Hirifjell lebt mit seinem Großvater Sverre auf einem entlegenen Bergbauernhof im norwegischen Gudbrandstal. Seine Eltern starben beide, als er drei Jahre alt war. Daher hat er kaum Erinnerungen an sie. Als Sverre stirbt, teilt ihm das Bestattungsunternehmen mit, dass für den Großvater schon lange ein Sarg bereit steht. Er wurde aus Flammbirken hergestellt und ihn kann nur einer hergestellt haben, nämlich Sverres Bruder Einar. Dieser war Meistertischler und ließ in Norwegen eine Tischlerei und einen Wald voller Flammenbirken zurück. Was mit ihm geschah, weiß niemand so genau. Edvard macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, reist nach Shetland und Frankreich und deckt das große Geheimnis um den Tod seiner Eltern und den Verbleib von Einar auf.

Lars Mytting ist hier ein beeindruckendes Werk gelungen. Anfangs fand ich es schwer, in die Geschichte hinein zu kommen, da ich den Schreibstil etwas anstrengend bzw. ungewöhnlich fand. Man kann auch kaum einen Satz überlesen, da der Autor sehr detailliert schreibt. Das war zu Beginn etwas ermüdend. Das Buch lebt nicht von Spannung oder spektakulären Handlungen, sondern es deckt nach und nach eine sehr interessante Familiengeschichte auf, die bis in den 1. und 2. Weltkrieg hinein reicht. Als mich die Geschichte dann so richtig gepackt hat, dann befand ich mich in einem „Lesesog“, denn ich wollte unbedingt wissen, was Edvard am Ende alles herausfindet und welche Geheimnisse er aufdeckt. Das Buch ist nicht dazu geeignet, es mal schnell zu lesen, denn es ist so vielschichtig, dass man sich dazu Zeit nehmen muss, um die Handlung auf sich wirken zu lassen. Ganz besonders gelungen finde ich sowohl den Schutzumschlag des Buches, als auch den eigentlichen Einband. Sehr hochwertig wurde hier in Holzoptik gearbeitet, was ich noch nie bei einem Buch in der Form gesehen habe. Für mich war das Buch ein Lesehighlight!