Großartig!

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selda Avatar

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Lars Mytting hat eine besondere Stimme, er erzählt irgendwie spröde und gleichzeitig so gefühlstief und melancholisch und trotzdem hat sein Text etwas Lichtes.
Seine Naturbeschreibungen sind von betörender Schönheit.
Überhaupt ist dieser Roman ein Ode an bodenständige Tätigkeiten. Wenn er über Gwens Geschicklichkeit beim Manövrieren eines Bootes oder Einars tiefe Liebe und Kunstfertigkeit bei der Holzbearbeitung spricht, oder Edvards Verbundenheit zum Kartoffelacker und den Schafen, dann möchte ich das alles auch beherrschen, soviel Leidenschaft steckt da drin.
Edvards Leben beginnt mit einem harten Schicksalsschlag, beide Eltern kommen ums Leben, als er vier Jahre alt ist. Er wächst mit seinem Großvater Sverre auf dem Bauernhof der Familie in Norwegen auf. Er lernt alles über das Landleben und das Leben als Bauer. Aber sein Großvater ist nicht nur Landwirt, er hat eine Passion für Musik. Das Künstlerische liegt in der Familie. Nach seinem Tod beginnen sich die Geheimnisse der Familie zu entfalten. Edvard, inzwischen Anfang zwanzig, macht sich auf die Reise und lernt Erstaunliches über seine Familie und letztlich über sich selbst. Mit jedem Quentchen Wahrheit das ans Licht tritt, streift er ein Stück Jungenhaftigkeit ab und verwandelt sich in einen Mann.
Dieser Roman ist einfach wunderbar. Kaum zu glauben, dass der Autor erst am Anfang seiner Karriere
steht.
Unbedingte Leseempfehlung!