Die Macht der Worte
Dieser Briefroman ist im Goldmann-Verlag als Hardcover in lebensfrohem orangen Pappeinband erschienen. Der Schutzumschlag zeigt die Kulisse vor der die Protagonistin Sybil van Antwerp ihre Briefe schreibt: Ein Aquarell, dass ihren Schreibtisch, ausblickend auf die Landschaft, zeigt. Diese einfühlsame Gestaltung lädt zum Lesen dieses Debütromans von Virginia Evans ein.
Über die Korrespondenz der Anfang 70 Jahre alten Sybil entwickelt sich ihr Leben in vielen Höhen und Tiefen. Als Leser wird man in dieses Leben hineingezogen und dringt auch immer tiefer in die Psyche der Briefeschreiberin. Während sie zu Beginn nicht nur intelligent, sondern ebenso humorvoll erscheint, wird ihr Charakter immer vielschichtiger und offenbart Seiten, die nicht unbedingt sympathisch sind. Doch gerade dadurch gewinnt sie meine Zuneigung. Eine Alltagsheldin, die trotz aller Schicksalsschläge immer wieder aufsteht und sich ihre Grundsätze bewahrt.
Virginia Evans versteht es die Personen, mit denen Sybil van Antwerp in Verbindung steht, sowie die Briefeschreiberin selbst, sehr lebensecht darzustellen und passt die Schreiben vorzüglich hinsichtlich Alter und Persönlichkeit an. Es ist ein unterhaltsamer, nie langweiliger Roman. Von Brief zu Brief enthüllt die Korrespondenz mehr und entwickelt eine mitreißende Dynamik.
Hilfreich zu Beginn ist das Personenverzeichnis am Ende des Buchs.
Neben den differenzierten Darstellungen der Personen hat mir sehr gefallen, dass das Briefeschreiben durch den Roman propagiert wird. Nicht die schnelle Botschaft per sms, sondern wohlüberlegte Gedanken. Die Macht der Worte erhöht sich im Geschriebenen und das weiß Sybil van Antwerp. So überdenkt sie genau, was und wie sie es schreibt. Damit kann der Adressat einfühlsamer, aber auch gezielter erreicht werden. Bei manchen Menschen allerdings, zu denen man emotional in unterschiedlicher, starker und oft ungeklärter Weise steht, versagt das Mittel der schriftlichen Zuwendung. Es ist ein Zuviel an Gefühlen und Gedanken, die sich nicht aufs Papier bringen lassen. So geht es auch Sybil und man merkt, dass die Autorin selbst Briefe schreibt.
Ich habe diesen Roman mit dem Plädoyer für das Briefeschreiben sehr genossen und fühle mich selbst als begeisterte Briefeschreiberin bestätigt.
Sehr lesenswert!
Über die Korrespondenz der Anfang 70 Jahre alten Sybil entwickelt sich ihr Leben in vielen Höhen und Tiefen. Als Leser wird man in dieses Leben hineingezogen und dringt auch immer tiefer in die Psyche der Briefeschreiberin. Während sie zu Beginn nicht nur intelligent, sondern ebenso humorvoll erscheint, wird ihr Charakter immer vielschichtiger und offenbart Seiten, die nicht unbedingt sympathisch sind. Doch gerade dadurch gewinnt sie meine Zuneigung. Eine Alltagsheldin, die trotz aller Schicksalsschläge immer wieder aufsteht und sich ihre Grundsätze bewahrt.
Virginia Evans versteht es die Personen, mit denen Sybil van Antwerp in Verbindung steht, sowie die Briefeschreiberin selbst, sehr lebensecht darzustellen und passt die Schreiben vorzüglich hinsichtlich Alter und Persönlichkeit an. Es ist ein unterhaltsamer, nie langweiliger Roman. Von Brief zu Brief enthüllt die Korrespondenz mehr und entwickelt eine mitreißende Dynamik.
Hilfreich zu Beginn ist das Personenverzeichnis am Ende des Buchs.
Neben den differenzierten Darstellungen der Personen hat mir sehr gefallen, dass das Briefeschreiben durch den Roman propagiert wird. Nicht die schnelle Botschaft per sms, sondern wohlüberlegte Gedanken. Die Macht der Worte erhöht sich im Geschriebenen und das weiß Sybil van Antwerp. So überdenkt sie genau, was und wie sie es schreibt. Damit kann der Adressat einfühlsamer, aber auch gezielter erreicht werden. Bei manchen Menschen allerdings, zu denen man emotional in unterschiedlicher, starker und oft ungeklärter Weise steht, versagt das Mittel der schriftlichen Zuwendung. Es ist ein Zuviel an Gefühlen und Gedanken, die sich nicht aufs Papier bringen lassen. So geht es auch Sybil und man merkt, dass die Autorin selbst Briefe schreibt.
Ich habe diesen Roman mit dem Plädoyer für das Briefeschreiben sehr genossen und fühle mich selbst als begeisterte Briefeschreiberin bestätigt.
Sehr lesenswert!