Ein Leben in Briefen

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elkestricker Avatar

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Der Debütroman „Die Briefeschreiberin“ von Virginia Evans umfasst den Briefwechsel der 73-jährigen Protagonistin Sybil Van Antwerp von 2012 bis 2022.
Sie sitzt an ihrem Schreibtisch in Annapolis mit Blick aufs Wasser und hält so Kontakt zu Freunden, Familie, Schriftstellern und vielen anderen.
Was anfangs etwas verwirrend erscheint, da die Ansprechpartner immer wieder wechseln, liest sich wie eine Familiengeschichte und gibt Einblicke in den Lebensabend einer erfolgreichen, gebildeten, energischen Dame.
Ein Wendepunkt im Leben von Sybil ist der Unfalltod ihres achtjährigen Sohnes.
Danach gibt ihr allein ihre zeitraubende Arbeit als Juristin halt, während ihre Ehe zerbricht und die Beziehung zu ihrer Tochter fast abreißt.
Eine sehr verlässliche Briefpartnerin ist ihre Jugendfreundin Rosalie mit der sie auch familiär verbunden ist.
Mir persönlich hat gefallen, wie mit den Briefen sowohl ihr Alltag, ihre Gedanken, als auch ihre Vergangenheit Stück für Stück sichtbar wird. Genauso, wie mit den wechselnden Briefpartnern immer neue Facetten der Briefeschreiberin ans Licht kommen.
Sehr hilfreich, zumindest zu Beginn der Lektüre ist das Personenverzeichnis am Ende des Buches.
Ich kann die Briefeschreiberin von ganzem Herzen jedem empfehlen, der gerne Einblicke in eine amerikanische Lebens- und Familiengeschichte erhalten möchte, über eine Frau mit keiner durchschnittlichen Biographie, die auch im Alter neugierig und kontaktfreudig geblieben ist.