Ungewöhnlich eindringlich

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frau_ke Avatar

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Das Buch hält, was der Titel verspricht: Eine Frau „erzählt“ ihre (Lebens-)Geschichte - mit Briefen und E-Mails. Der Stil mag auf den ersten Blick recht ungewöhnlich sein und es scheint zunächst auch so, als gäbe es keinen roten Faden. Die vielen verschiedenen Adressaten wirken zu Beginn noch recht wahllos. Doch Seite um Seite fügt sich die lose Brief-Sammlung zu einem stimmigen Gesamtbild. Und auch die anfänglichen Zweifel, ob sich das Konzept bis zum Ende durchhalten lässt, verfliegen schnell.

Sybil zieht einen in ihre Gedanken- und Gefühlwelt hinein - man lacht, fühlt, zweifelt, weint mit ihr und möchte das Buch nicht aus der Hand legen, bis auch der letzte Brief gelesen ist.

Trotz der unterschiedlichen Empfänger verliert man zu keiner Zeit den roten Faden. Zudem schafft ein Personenregister Abhilfe, das glücklicherweise erst am Ende steht; zu Beginn hätte es zu viel vorweggenommen.

Fazit: Ein Roman nicht nur für alle, die selbst gerne zu Stift und Papier greifen. Es ist eine witzige, berührende und bewegende Geschichte, die zugleich einige Geheimnisse birgt - und dabei doch nur das alltägliche Leben widerspiegelt.