Historischer Pageturner

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mallory90 Avatar

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Der historische Roman „Die Brücke von London“ von Julius Arth erzählt die Geschichte von Juliana Hamley und Estrid in jeweils einem eigenen Erzählstrang und Jahrhundert über die Entstehung bzw. das Leben auf der Londonbridge.
Das Cover und die Gestaltung des Buches sind sehr gelungen und authentisch, wie auch stimmig und wertig. Es weist zudem einen wunderschönen strukturierten Titel mit glänzender Überschrift und schönen Bildern auf und im Inlay des Buches überrascht einen vorne ein großes Portrait des Autors und hinten schlägt einen ein historisches Bildnis der damaligen Londonbridge in seinen Bann.
Der Roman wird einem in angenehmer und bildhafter Sprache nähergebracht, der mich sofort in die damaligen Zeiten zurückversetzen konnte. Umrahmt wird die Handlung am Anfang und Ende des Buches von einem Brief aus den Archiven, die die damaligen Geschehnisse untermauern. Die tatsächliche Geschichte beginnt im Jahr 1749 mit Alder, der durch widrige Umstände bei Juliana Hamley, einer verwitweten Tuchhändlerin landet, um fortan gemeinsam ihre Zukunft zu bestreiten. Auf der anderen Seite gibt es aber auch noch den Erzählstrang von Estrid, ihrer Schwester und ihrem Ehemann zu Zeiten des Brückenbaus (1202).
Die Figuren wirken durchweg sehr authentisch; insbesondere Juliana und Alder sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich fieberte regelrecht mit ihnen mit. Sie durchliefen eine konstante Weiterentwicklung durch die Höhen und Tiefen ihres Alltags, die sehr realistisch häufig von Männern dominiert wurde.
Es gab auch unerwartete Plottwists, charakterliche Überraschungen und dennoch schafft es das Werk mühelos am Ende ohne offene Fragen zurückzubleiben und mit einem guten Gefühl zu enden. Nichtsdestotrotz vermag es einem aber doch das Interesse an der englischen Geschichte zu wecken und sich auch im Nachhinein noch näher damit befassen zu wollen.
Fazit: Ich würde es jedem weiterempfehlen, der sich für englische Geschichte interessiert und sie dennoch lieber in einer eingebetteten Geschichte zu Gemüte führen mag.