Durchwachsen (aber mit wirklich gutem Ende!)

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emma.woodhouse Avatar

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Nach einer sehr spannenden und vielversprechenden Leseprobe habe ich das Buch mit gemischten Gefühlen beendet.

Um erstmal beim Positiven zu bleiben: Poznanskis Schreibstil ist fantastisch und fesselnd wie immer - ein weiteres Buch von ihr, dass sich in den Reihen der Büchern einfindet, die ich innerhalb von 24 Stunden durchgelesen habe. Auch ungewöhnlich gut fand ich das Ende. Es war weder antiklimaktisch, noch aus dem Nichts geholt oder unschlüssig. Dazu beigetragen haben die nuancierten Enthüllungen über gewisse Charaktere, die herausgestochen sind, weil eben die meisten anderen Figuren (inklusive der POVs) leider eher flach blieben. So blieb das typische Mitfiebern dann auch oftmals auf der Strecke.
Was mich noch wesentlich mehr gestört hat, war die Plotentwicklung. Die eine Sicht wurde irgendwann repetitiv, die andere hätte man auch fast problemlos weglassen können. Beinahe alles Wichtige, das dort vorgegangen ist, hätte man auch irgendwie in die andere Storyline verarbeiten können. Bis auf die Mitverfolgung der Charaktere auf der Karte vielleicht (die - obwohl etwas verwirrend, was aber auch an mir liegen könnte - wirklich hilfreich war). Auch waren manche kleinere Plottwists wirklich leicht weit im Voraus zu erkennen, was mich in der Situation zugegebenermaßen dann mehr gestört hat, als es normalerweise tun würde.

Alles in einem klingt es jetzt vermutlich härter, als es gemeint ist. Es ist immer noch ein gutes Buch, ich hatte immer noch eine wirklich gute Zeit - nur Poznanskis Bestes oder Unterhaltsamstes war es nicht. Ich würde es aber Leuten ans Herz legen, die noch nichts oder erst wenig von ihr gelesen und Spaß an KI-Thrillern haben.