Gruselig-skurriler KI-Escape-Room-Thriller

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violine Avatar

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Der Klappentext des Buches hatte mich sehr neugierig auf den neuen Thriller von Poznanski gemacht. Was für eine interessante Mischung: Eine mittelalterliche Burg, die unterirdisch in eine Escape-Room Welt umgebaut wurde und deren Rätsel für Besucher individuell durch eine KI gesteuert wird. Tolle Idee. Und die Umsetzung ist Poznanski in meinen Augen wirklich gut gelungen. Der Ausgangspunkt der Geschichte ist simpel. Der Milliardär Nevio lädt zur Testung seiner Escape-Room Welt die unterschiedlichsten Charaktere ein. Gemeinsam beginnen sie eine mörderische Verfolgungsjagd unter der Burg. Doch schnell wird klar, dass die KI eigene Pläne mit den Charakteren hat. Wer schafft es zurück an die Oberfläche?

Besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen der einzelnen Räume sowie die Dialoge mit den durch die KI kreierten Personen und Kreaturen. Diese waren sehr detailliert, zum Teil natürlich gruselig und skurril. Aber gerade dadurch kam Spannung auf. Es ist eine actiongetriebene Handlung. Wer Charakterentwicklung sucht, ist bei diesem Buch an der falschen Stelle. Der Fokus liegt ganz klar auf der Handlung, aus den Kellern der Burg zu kommen.

Natürlich hat es einen Grund, warum die KI reagiert, wie sie reagiert. Die Auflösung war einleuchtend, allerdings kein großer Wow-Effekt. Aber das Ergebnis bleibt: Eine KI denkt und fühlt nicht selbst, sie führt lediglich Befehle aus und diese sollten mit großer Umsicht bedacht sein.

Insgesamt hat mir der Thriller gut gefallen. Er war spannend und durch die Rätsel auch sehr kreativ. Allerdings war mir die Auflösung etwas zu dürftig. Hier hätte ich mir gerne noch mehr Hinweise während des Lesens gewünscht. Das Ende war mir zu simpel und letztlich vorhersehbar. Trotzdem kann ich eine Leseempfehlung aussprechen, denn die grundsätzliche Idee mit der KI ist wirklich gut umgesetzt.