Was kann schon schiefgehen?

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maggiepearl Avatar

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In den ersten paar Kapiteln musste ich unweigerlich an einen meiner Lieblingsfilme denken, Jurassic Park. Ein steinreicher Exzentriker versammelt eine Gruppe Experten, um ihnen seine brandneue, revolutionäre Idee vorzustellen. Nur dass es diesmal nicht um prähistorische Tiere geht, sondern um einen futuristischen, von einer KI gesteuerten Escape Room. Was kann da schon schiefgehen?
Poznanski verbindet hier geschickt das populäre Konzept Escape-Spiele mit der immer größer werdenden Angst vor der fortschreitenden Technologie. Gerade in Zeiten von Chat GPT ein brandheißes Thema.
Das war mein erster Roman der Autorin und die erste Hälfte war ich hooked. Das Zusammenspiel aller Charaktere hat mir gefallen, ich konnte mir die Burg gut vorstellen und aus dem Spiel wird schnell böser Ernst. Dabei wird nicht an Grausamkeit und Absurdität gespart, was die Ideen der KI betrifft.
Leider hat mich das Buch im letzten Drittel ein bisschen verloren. Irgendwann verschwimmen die Räume und gemeinen Tricks der KI zu einem Brei. Und zu guter Letzt die Auflösung, die mich leider nicht abholen konnte. Ich hatte mir mehr Black-Mirror-Vibes erhofft und nicht das, was es am Ende geworden ist.
Und das ist jetzt sehr persönlich, aber es gab einen bestimmten Charakter, der unfassbar unnötig war. Ich habe die ganze Zeit gehofft, die besagte Person wird noch relevant für einen großen Reveal, aber nein. Einfach nur strunzdumm und nervig :) Sorry.
Alles in allem 3,5 Sterne von mir, aber ich runde gerne auf 4 auf, da ich die Grundidee sehr gut finde und die meiste Zeit doch unterhalten wurde.