Briefe als Mittler zwischen Abschied und Neuanfang

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Ich mag das Cover von „die Butterbrotbriefe“ von Carsten Henn sehr, denn mit seinen zurückhaltenden und stimmigen Farben ist es nicht aufdringlich, aber die Gestaltung fällt dennoch ins Auge, ist für mich interessant und ich mag die Darstellung mit dem „Loch im Butterbrotpapier“. Auch die weitere Gestaltung mit dem bunten Vorsatzpapier und dem Lesebändchen habe ich genossen.

Die Geschichte erzählt von Kati, die mit Ende 30 Briefe an all die Menschen schreibt, die sie in ihrem bisherigen Leben beeinflusst haben – egal ob negativ oder positiv. Mit diesen Briefen, die auf dem Butterbrotpapier geschrieben sind, dass ihr Vater über lange Zeit für sie gesammelt hat, möchte sie sich von ihrem alten Leben verabschieden und einen Neuanfang wagen. Doch dann trifft sie auf Severin, der seine ganz eigene Geschichte mitbringt und der sich sicher ist, dass Kati sein Schicksal ist….

Auf Grund des Klappentextes hatte ich mir die Geschichte etwas anders vorgestellt, als ich sie dann vorgefunden habe, aber gefallen hat sie mir trotzdem sehr. Carsten Henn zeichnet Charaktere, die ihre ganz individuellen Eigenheiten mitbringen, ein wenig bis stärker skurril, aber nicht so abgehoben sind, dass sie nicht mehr glaubwürdig wären. Im Gegenteil habe ich im Laufe der Geschichte immer mehr erfahren, warum welche Protagonistin wie handelt und welche Vorgeschichte der nächste Charakter mit sich bringt. Das hat mir gut gefallen und so hat sich die Geschichte auch immer weiter aufgebaut und vertieft. (Familiäre) Verbindungen und Zusammenhänge spielen, neben etlichen weiteren Themen, in dieser Geschichte ohnehin eine große Rolle und es hat mir Freude gemacht, dass ich diese beim Lesen zunehmend erkunden konnte.

Die Sprach des Autors hat mit ebenfalls sehr zugesagt, denn er kombiniert einen flüssigen, leicht zu lesenden Schreibstil mit schönen Wortspielen und Vergleichen, lebendigen Dialogen und teilweise philosophischen Anklängen, die dem Geschehen Tiefe verleihen. Schön war zudem die Mischung aus abgedruckten Briefen und denen, die nur Erwähnung im Fließtext fanden.

Mich hat die Lektüre dieses Buches erfreut und mir eine kurzweilige Lektüre geschenkt, die mich an der ein oder anderen Stelle zum Schmunzeln, an wieder anderer Stelle zum Nachdenken gebracht hat. Daher möchte ich dieses Buch sehr gerne empfehlen!