Ein warmherziges Wohlfühlbuch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
kelo24 Avatar

Von

Seitdem ich „Der Buchspazierer“ gelesen habe, gehört Carsten Henn zu meinen bevorzugten Autoren und ich war schon sehr gespannt auf sein neustes Werk „Die Butterbrotbriefe“.
Die Enddreißigerin Kati steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Sie will ihrer Heimatstadt den Rücken kehren, um ein neues Leben zu beginnen. Bei einer dieser „Abschiedstouren“ trifft sie auf einen scheinbar wohnungslosen Mann, der nicht spricht, aber mehr und mehr Raum in ihrem Leben einnehmen wird.
Kati Waldstein ist nicht nur eine äußerst sympathische Protagonistin sondern auch ein ganz besonderer Mensch, der das Herz auf dem rechten Fleck hat. Sie will sich von allen Menschen verabschieden, die in ihrem Leben eine Rolle – egal ob positiv oder negativ - gespielt haben. Und das tut sie in Form von Briefen auf Butterbrotpapier, die sie manchen Empfängern auch vorliest. Manche dieser Briefe haben mir schon einen Kloß im Hals beschert, als so nach und nach für Kati doch zum Teil sehr unschöne Neuigkeiten (ich möchte hier nicht zu viel verraten…) ans Tageslicht gekommen sind. Und während Kati mit ihrem bisherigen Leben hadert bahnt sich doch eine zarte Romanze mit dem Vagabunden an, der dank ihr nicht nur seine Sprache wiedergefunden hat. Hat das Schicksal beide zusammengebracht oder war es eine glückliche Fügung?
Das Buch hat aber auch noch weitere liebenswerte Charaktere, die der Geschichte ihren Charme verleihen, von Elch und Rentier ganz zu schweigen. Carsten Henn hat hier wieder einmal ein absolutes Wohlfühlbuch geschrieben mit einer Geschichte, die mich wie eine Kuscheldecke umhüllt hat. Ein Lesehighlight in diesem Jahr, das ich sehr gerne weiterempfehle.