Gemischte Gefühle

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celinaliest Avatar

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Jeder Mensch entwickelt eigene Strategien, um mit seinem Leben aufzuräumen, wenn er beschließt, etwas daran zu ändern. Kati Waldstein schreibt Briefe. 37 sind es insgesamt. Handgeschriebene Briefe bedeuten etwas gutes, mit der Schreibmaschine geschriebene Briefe etwas schlechtes. Verfasst werden diese Briefe auf Butterbrotpapier, welches ihr Vater bis zu seinem Tod sorgsam für sie sammelte. Den Adressaten liest Kati ihren Brief laut vor und sie enden immer mit denselben Worten. In der Kleinstadt, in der diese Geschichte spielt, kennt jeder jeden und alle fürchten sich vor Katis Briefen. Irgendwann trifft Kati auf Severin, einen adrett gekleideten, irgendwie seltsamen wohnungslosen Mann.

Soweit zum Setting der Geschichte. Kati und Severin beginnen nun gemeinsam und jeder für sich mit ihren jeweiligen Leben aufzuräumen und ihre mehr oder weniger traumatischen Erlebnisse aufzuarbeiten.

Leider wurde ich nicht richtig warm mit den beiden Protagonisten und eine charakterliche Entwicklung fehlt mir ein wenig. Der Schreibstil war wie immer wunderbar. Aber die beiden anderen Geschichten des Autors (Der Buchspazierer und Der Geschichtenbäcker) haben mich mehr abgeholt. Die Butterbrotbriefe ist meiner Meinung nach leider die schwächste Geschichte. Dennoch ist es kein schlechtes Buch und ich würde auch nicht davon abraten, es zu lesen.