Das Buch kam passend zum Temperatursturz und Regen an diesem Pfingstwochenende, folglich ein herrlicher Lesetag mit dem neuen Werk einer mir bislang nicht bekannten Autorin. Kim Wright schreibt für mehrere Lifestylemagazine über Wein, Restaurants und Reisen. Die Idee zu diesem Buch liegen die Canterbury Tales zugrunde, die Ende des 14. Jahrhunderts vom Engländer Geoffrey Chaucer verfasst wurden und eines der berühmtesten Werke der englischen Literatur darstellen. Es geht dabei um eine Gruppe von Pilgern, die sich auf den Weg nach Canterbury machen, um das Grabmal von Thomas Becket in der Kathedrale von Canterbury zu besuchen. Um sich die Reise unterhaltsam zu gestalten, beschließen die Gruppenmitglieder sich unterwegs Geschichten zu erzählen. Das in schönen blau-grün Tönen gehaltene Buch lehnt sich an die historische Vorlage an. Che de Milan hat einen Auftrag. Sie soll die Asche ihrer Mutter auf einer Pilgerreise von London nach Canterbury bringen. Der Tod ihrer exzentrischen Mutter fällt mit einer überraschenden Trennung von ihrem Lebensgefährten fast zusammen. Che erhält von Ned einen Brief, der die endgültige Aussprache vorbereiten soll und in dem er ihr erklärt, dass er in Renee DIE EINE gefunden hätte. Diese Nachricht löst bei Che einen Schock aus und sie beschließt dieser Aussprache zu entgehen, indem sie vorher das Land zusammen mit der Urne ihrer Mutter verlässt, um deren letzten Wunsch zu erfüllen. Nach kurzer Programmänderung wird aus dem Solotrip mit Führerin eine Gruppenreise, die eine Altphilologin leitet und deren Mitglieder allesamt allein reisende Amerikanerinnen sind. Zusammen mit diesen unterschiedlichen Frauen macht sich Che auf den Weg, um endgültig Abschied von ihrer Mutter und ihrem bisherigen Lebensentwurf zu nehmen. In der Gruppe mit den Frauen und deren Geschichten und den Geschichten, die sie erzählen, setzt ein Befreiungsprozess bei Che ein, an dessen Ende sie bereit für ein neues Leben ist.