Eine Frauen-Pilgereise

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Der letzte Wunsch von Che's willenstarken und exzentrischen Mutter war es, eine Pilgerreise nach Canterbury zu unternehmen. Leider konnte sie sich diesen letzten Wunsch nicht mehr erfüllen. Nach ihrem Tod erhält die Tochter - zusammen mit einer Weinlieferung von UPS die Urne ihrer Mutter. Darin ist eine Notiz ihrer Mutter, die sie bittet, sie, also die Urne, nach Canterbury zu bringen. Die endgültige Entscheidung, den letzten Wunsch ihrer Mutter zu erfüllt, fällt sie, als ihr Lebensgefährte mittels einem per Post zugestellen Brief die Beziehung beendet, da er sich neu verliebt habe.
Che wie die "Sache" schnell hinter sich bringen und auf keinen Fall in einer Gruppe reisen. Sie recheriert im Internet und engagiert eine Professorin. So weit so gut. Aber diese fällt kurzfrisitg aus und vermittel Che an die Reisegruppe "Reiseweiber". Nachdem sie die Gruppe erstmal aus der Ferne begutachtet hat, schließt sie sich ihnen an. Die erste Lektion für Che lautete ohne ihr Handy auszukommen, denn das hat sie im Gasthaus vergessen. Dann wird beschrieben, wie Che ihre Mitreisenden sieht, was sie über sie denkt. Die Gruppe beschließt denn auf Vorschlag der Reiseleiterin, dass gemäß den Canterbury Tales jede Pilgerin ihre (Liebes-)geshichte erzählen soll. Dadurch kommen sich die Frauen näher. Durch den Schreibstil der Autorin kann man sich richtig gut vorstellen, wie die Wanderung der Frauen vonstatten ging: eine erzählt, dann kommt etwas unvorhergesehenes, das den Fluss der Geschichte unterbricht, man schweift ab, kommt aber letztendlich doch zum Ziel. Die Geschichten waren teils wahr, teils märchenhaft und/oder mythisch oder einfach nur so, wie man die Wirklichkeit gerne sehen würde. So unterschiedlich, wie die Frauen sind, so unterschiedlich sind auch die Erzählungen. Und es wird deutlich, dass jede(r) seine eigene Geschichte hat. Mit Hilfe dieser Geschichten und Schicksale der anderen Frauen lernt Che loszulassen und anzukommen. Bei der Vergabe der Sterne habe ich geschwankt zwischen drei und vier. Aber durch die lebendige Schilderung der Wanderungen habe ich micht letztlich für vier entschieden.