Fängt gut an, wird in der Mitte etwas flach - aber gegen Ende interessant

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
adel69 Avatar

Von

Die Handlung:
Che de Milan ist Amerikanerin, von Beruf jemand, die sich mit Weinen auskennt.
Als ihre Mutter Diana gestorben ist, will Che ihren letzten Wunsch erfüllen: die Asche nach Canterbury in Großbritannien bringen und dort verstreuen. Diesen letzten Wunsch will sie ihrer Mutter erfüllen, obwohl sie ihr nie besonders nahestand.

Che fliegt nach Großbritannien und schließt sich dort acht Frauen an, die eine Art Pilgerwanderung nach Canterbury unternehmen.

Tess ist die Leiterin der Wanderung – sie erklärt Landschaften und Geschichtliches.

Während der Wanderung werden aber auch noch Geschichten erzählt. Jede der Frauen soll eine Geschichte erzählen. Es handelt sich hierbei um Selbsterlebtes, aber auch Sagen oder Märchen. Die Regeln sind hier nicht streng. Wichtig ist nur, dass die Erzählerin einer Geschichte nicht unterbrochen wird.

Die Geschichten der Frauen bestimmen das Buch. Man liest beispielsweise von Claire, die einen Film sieht, in dem ihr Mann mit einer Frau, namens Edith, im Bett ist.

Man liest von Silvia, die ihre große Liebe erst spät fand, nachdem ihr erster Mann sie verlassen hatte. Aber dann nehmen ihr Schicksal und das Schicksal ihres Mannes eine erstaunliche Wende.

Jean erzählt, wie sie vor Jahren mit ihrer Familie in Guatemala lebte, einem gefährlichen Land. Das musste auch ihre Familie erfahren.

Abends schlafen die Frauen immer in Herbergen – meistens einfache Unterkünfte. Che de Milan ist dann gerne allein.

Schreibstil:
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Che erzählt. Sie beschreibt den Lesern die Handlung im Präsens.

Was mich wundert, ist, dass der Buchtitel nicht korrekt geschrieben wurde. Es muss „Die Canterbury-Schwestern“ heißen. Zusammengesetzte Hauptwörter schreibt man im Deutschen zusammen, auch die Zusammenschreibung mit Bindestrich ist erlaubt. Aber die Auseinanderschreibung geht gar nicht.

Meine Meinung:
Am Anfang habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Ich mochte Che. Dann gab es eine Stelle, an der sie ihr Smartphone in einem Pub vergisst, kurz bevor sie sich mit ihren acht „Reiseweibern“ auf den Weg nach Canterbury macht. Das Verschwinden des Smartphones wird dann erst mal nicht weiterverfolgt. Das ist für mich wirklichkeitsfremd. Ein Smartphone ist wichtig – mit vielen Daten. Normalerweise müsste man den Verlust der Polizei oder anderen öffentlichen Stellen melden.

Die Frauen wandern dann in Richtung Canterbury und reden sehr viel. Und nicht immer mögen sie sich, immer wieder keimt Missgunst während der Wanderung auf.

Viele Frauen werden dem Leser erst durch ihre Geschichten so richtig sympathisch. Tess dagegen bleibt während des ganzen Buches recht „farblos“ – also nebensächlich. Zu ihr kann ich als Leserin keine richtige Beziehung aufbauen.

Leider merke ich auch, dass die Geschichte in der Mitte abflaut und es Szenen gibt, die ich langweilig finde.

Zum Schluss aber wird das Buch wieder interessant – und es gibt doch einiges in der Handlung, was ich unvorhersehbar und gelungen finde.

Mein Fazit:
Das Buch „Die Canterbury-Schwestern“ ist ein Buch über Frauen, die eine Pilgerwanderung nach Canterbury unternehmen. Das Buch fängt stark an, flacht in der Mitte ab – wird aber zum Schluss doch wieder interessant.
Ich vergebe vier Sterne und empfehle das Buch weiter.