Interessanter Spionagethriller mit Aktualitätsbezug

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annaxlin Avatar

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»Die Cellistin« ist der 21. Teil der Thriller-Reihe um Gabriel Allon – für mich war es jedoch der erste. Von dem Autor Daniel Silva hatte ich vorher noch kein Buch gelesen, die Beschreibung hat mich aber angefixt, da ich Geschichten, in denen es um Geheimdienste, Spionage und Agenten geht, mag.

Die Geschichte handelt vom russischen Oligarchen Viktor Orlov, der sich im britischen Exil befindet und von der ehemaligen CIA-Agentin Sarah Bancroft tot in einer Londoner Wohnung aufgefunden wird. Dokumente, mit denen er zuvor gearbeitet hatte, waren mit Nervengift kontaminiert. Gabriel Allon leitet die anschließenden Untersuchungen und schafft es mithilfe von Isabel Brenner, die für eine Bank arbeitet, die illegale Geschäfte finanziert und Geld für die russische Regierung wäscht, den inneren Machtkreis des russischen Präsidenten zu infiltrieren.

Die Handlung ist sehr vielschichtig und beinhaltet gut recherchierte, geopolitische Themen, was den Thriller sehr wertvoll und lesenswert macht. Zudem nimmt das Buch Bezug auf die Realität und verarbeitet aktuelle Ereignisse wie die Corona-Pandemie. Trotzdem hatte ich mir von der Geschichte mehr Spannung erhofft. Teilweise war ich gelangweilt, teilweise aber auch überfordert, da in dieses Buch sehr sehr viel reingepackt wurde. Es ist also definitiv kein Buch, dass man einfach mal kurz zwischendurch lesen kann.

Genauso wie die Themen waren auch die Protagonisten für mich einfach zu viele. Ich habe mir mitunter wirklich schwergetan, die Personen richtig zuzuordnen und die Charaktere wurden meiner Meinung nach nicht liebevoll und tiefgreifend ausgearbeitet, sondern bleiben eher farblos. Dadurch dass die Charaktere für mich wenig Identifikationspotential boten, fiel es mir nochmal schwerer, mich durch das Buch durchzukämpfen.

Dem konnte leider auch der Schreibstil nicht entgegenwirken, der mir nicht fesselnd und klar genug war. Ich hatte das Gefühl, dass die Beschreibungen oftmals abschweifen und insgesamt geht der Thriller für mich zu wenig in die Tiefe.

Leider konnte mich »Die Cellistin« von Daniel Silva nicht überzeugen und erhält nur 2 von 5 Herzen. Die Thematik mag zwar interessant sein und sicher hat es dem Autor auch sehr viel Mühe und Arbeit gekostet, sich in die Themen einzuarbeiten, doch konnte ich persönlich weder zu den Protagonisten noch zur Handlung einen Bezug herstellen, weshalb die Lektüre des Buches für mich schleppend und langweilig war.