Kein Buch für mich

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heinoko Avatar

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Vielleicht war es nicht klug, mit dem 21. Band in eine Roman-Reihe einzusteigen. Vielleicht weckte der Buchtitel in mir als klassischem Musikfan falsche Erwartungen. Vielleicht war es mir zu viel, sogar in einem Agenten-Thriller mit Corona konfrontiert zu werden. Vielleicht war es auch einfach das falsche Buch für Außentemperaturen von 35° und mehr.
Jedenfalls las ich das Buch irgendwie nur halbherzig, eher pflichtbewusst. Und ich fühlte mich überfordert, denn trotz sofort angelegter Personen-Listen war ich teilweise verwirrt, wer wer ist. Aber auch die Fülle der oberflächlich angerissenen Themen ließ mich beim Lesen in die Beliebigkeit abschweifen, und zwar so sehr, dass mir der rote Faden verloren ging, um den Romaninhalt im Nachhinein logisch und folgerichtig nachzuvollziehen oder gar darzustellen.
Der Autor kann schreiben, er kann spannend schreiben – und dennoch las ich den Thriller nicht gern. Was an mir liegen mag (siehe oben). Oder an diesem dicken Bündel an Themen, unter dem ich mich geradezu erdrückt fühlte. „Ein Thriller voller Energie, Scharfsinn und grandiosem Timing“ wird da auf der Rückseite des Buches gejubelt. Mir dagegen fehlte es an ausreichend Energie, um mich mit all den negativen Themen des Thrillers auseinanderzusetzen, denn die Wirklichkeit überholt derzeit wohl jeden erdachten Agententhriller, in dem Russland so oder so eine wesentliche Rolle spielt.