Klassischer Agenten-Thriller

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karina86 Avatar

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"Die Cellistin" ist ein klassischer Agenten-Thriller und - was mir vorher nicht so bewusst war - der 21. Fall des berüchtigten Agenten Gabriel Allon.

Zum Inhalt des Buches:
In London wird der wohlhabende Russe Wiktor Orlow, dessen Ziel es ist, russische Kleptokraten unschädlich zu machen, mittels eines Nervengiftes getötet. Die Unterlagen, die ihm die russische Journalistin Nina gebracht hat (welche in der Schweiz im Exil lebt), waren mit Nowitschok versehen. Die flüchtige Nina wird als Täterin im Auftrag des russischen Staates gesucht. In die Ermittlungen hat sich auch Gabriel Allon, Leiter des israelischen Geheimdienstes, eingeschaltet. Er findet Verbindungen in die Schweiz zu einer Bank, die für die Mächtigen in Russland Geld im großen Stil wäscht. Isabel, eine hoch talentierte Mitarbeiterin der Bank, die nebenbei auch hervorragend Cello spielt, hilft bei der Spurensuche tatkräftig mit.

Was mir an dem Buch gut gefallen hat, ist die Aktualität. Dem Autor gelingt es sehr gut aktuelle politische Ereignisse (z.B. Corona, die Abwahl von Trump) in seine Geschichte einfließen zu lassen, so dass das Setting des Romans sehr realistisch ist.

Dennoch habe ich mich ein wenig schwer getan mit dem Inhalt. Allem voran mangelte es für meinen Geschmack an Spannung. Gabriel Allon ist ähnlich einem James Bond DER Top Agent, der immer für alles eine Lösung, alle wichtigen Menschen kennt, die es braucht einen Fall zu lösen und es ist relativ schnell klar, dass es ihm auch in diesem Fall gelingen wird das Problem zu lösen und dass alle, die für ihn arbeiten (relativ) unbeschadet aus der Story raus kommen. Überraschende Plot-Twists waren nicht vorhanden.
Was für mich auch schwer war, waren die unfassbar vielen Figuren, die hier verwoben wurden und Lesern der ersten 20 Fällen bestimmt schon bekannt waren. Mir waren es irgendwann zu viele hoch talentierte Agenten, die an diesem Fall mitgearbeitet haben, was das Lesen unnötig erschwert hat.