Voll Musik und politischer Aktualität

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katl Avatar

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Der Russe Wiktor Orlow wird tot in seiner Wohnung aufgefunden. Als offizieller Gegner der russischen Regierung war seine Wohnung mit den höchsten Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet, die nur vorstellbar sind. Auch die Tatsache, dass er durch das Nervengift Nowitschok den Tod gefunden hat, rufen Gabriel Allon, die CIA und das MI6 auf den Plan.

Die schmutzigste Bank der Welt, ein gigantisches russisches Netzwerk, das der Unterwanderung des Westens gilt und eine begnadete Cellistin, die eine Leidenschaft für russische Komponisten pflegt, sind nur der Anfang einer fesselnden und brandaktuellen Geschichte rund um die Weltpolitik, bei der nichts dem Zufall überlassen wird.

Die Cellistin ist meine erste Begegnung mit Gabriel Allon. Das Buch ist in fünf Teile unterteilt, deren Bezeichnungen aus der Musik übernommen wurden, die Musikkennern auch das Tempo der jeweiligen Teile vorhersagen: Moderato, Menuett & Trio, Adagio Cantabile, Finale und Zugabe.

Auch für Leser, die Gabriel Allon zum ersten Mal begegnen, ist es kein Problem, der Handlung zu folgen. Von der Vorgeschichte wird immer gerade soviel angeschnitten, was benötigt wird, um Zusammenhänge zu verstehen.

Daniel Silva hat einen fesselnden und dokumentarischen Erzählstil, der es ihm ermöglicht, auch komplexe politische Zusammenhänge und verwickelte Bankgeschäfte für Laien zu erklären, dass sie nicht langweilig oder überfordernd wirken.

Dauert es anfangs eine Weile, bis die Geschichte in Schwung kommt, wird sie gegen Ende immer schneller und packender. Wie bei einem Schlitten, der einen Hügel hinunterrast.

Ein toller Thriller, der die Pandemie und die weltweiten politischen Geschehnisse in ein komplett neues Licht rückt und zum Denken anregt.