Lebhaft geschrieben und geheimnisvoll ab der ersten Seite

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Das Cover von Marc Raabes neuem Thriller ist zwar von der Ästhetik her durchaus ansprechend, aber passt für mich noch nicht so recht zu der Geschichte, die im Buch erzählt wird. Da bin ich neugierig, ob die Wahl des Hirsches bzw. des Themas Jagd noch wichtig im Roman wird.

Der Einstieg ins Buch liest sich flüssig und spannend und kann ab den ersten Sätzen überzeugen. Die eher knappe, aber doch bildhafte Sprache sorgt dafür, dass ich sofort mitten im Geschehen war und mich gefragt habe, wer die namenlose schwangere junge Frau ist, die auf den ersten Seiten zu Wort kommt und so Schreckliches vorhat. Wer ist sie und was treibt sie dazu? Noch mehr Spannung kommt dann im Prolog auf, in dem die Jägerin Sophie eine schreckliche Entdeckung macht. Mir gefällt, dass der Roman "keine Gefangenen macht", sondern sofort in die Handlung einsteigt und gleich zu Beginn viele Perspektiven zum Tragen kommen lässt und viele Konflikte anreißt – auch solche privater Art, wie Arts Affäre mit Juli oder seine Schwachstelle für die kleine Milla, die sich nicht an Regeln halten kann. Man lässt sich so unheimlich schnell auf den Text ein, und er entwickelt einen ziemlichen Sog.

Jetzt bin ich unheimlich neugierig auf den Leichenfund, den Sophie im Wald gemacht hat, und was daran so ungeheuerlich ist. Warum ein Hirsch auf dem Cover abgebildet ist, wird bei der Beschreibung der Leiche schon ein wenig klarer, auch wenn die Symbolik des Geweihs natürlich noch im Dunkeln bleibt. Die Frage lautet also: Wer würde eine Leiche so übel zurichten, und vor allem warum? Ich bin sehr gespannt auf die Auflösung und die vielen weiteren Geheimnisse, die sich zwischen den Buchdeckeln verbergen und aufgedeckt werden wollen.