Eine sehr elegante Darstellung der Edith Sitwell

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mel.e Avatar

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Edith Sitwell war mir bisher unbekannt, was ich nun nicht als Bildungslücke ansehe, da ich mich nun dank Wikipedia und anderen Seiten des Internets bestens informiert fühle. "Die Dame hinter dem Vorhang" berichtet ein Stück weit über das Leben der Dame und zeigt auch die Schwierigkeiten der damaligen Zeit auf. Eine Frau, wohlgeboren, aber eben nicht standesgemäß zu verheiraten, da sie nicht das Aussehen der Reichen und Schönen besitzt. Positiv zu vermerken ist, das sie über ein kluges Köpfchen verfügt, was sie dazu nutzen kann, um zu dichten und sich damit ihre Stellung weiterhin finanzieren kann. Das Verhalten ihrer Eltern ist mir sehr suspekt und nicht nachvollziehbar, aber wie schon erwähnt sind es andere Zeiten und Frauen eher das Aushängeschild der Familie.

Aufgrund von Schriftbild und Größe der Schrift lässt sich "Die Dame hinter dem Vorhang" leicht und flüssig lesen. Hinzu kommt die angenehme Art von Jane Banister, die als Vertraute in den Diensten der Edith Sitwell steht. Es ist eine ansprechende Erzählung über Akzeptanz und Toleranz in einer mir unbekannten Zeit, fast schon historisch zu nennen. Fiktiv und dennoch sicherlich auch mit einem hohen Wahrheitsgehalt finde ich mich in einer Story wieder, die verdeutlicht, das Frauen ihre eigenen Kämpfe ausfechten mussten. Unverheiratet und für sich selbst sorgend birgt einiges an Problemen, die oftmals nur zwischen den Zeilen zu lesen.

Das Cover wirkt ebenso elegant wie der Inhalt des Buches. Dieses war, was mich ansprach. Hinzu kam die Neugier, die der Klappentext in mir erweckte. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich mich komplett auf Dame Edith und Jane Banister einlassen konnte. Eine sehr interessant gewobene Story, die die Dame hinter dem Vorhang mitunter doch blass erscheinen ließ, da der Fokus auf Jane Banister gerichtet ist, dennoch konnte es mich überzeugen. Zudem sind einige Schauspielgrößen erwähnt, die mir ein Schmunzeln in das Gesicht zaubern konnten, wobei ich fast vermute, das eine jüngere Leserschar diese nicht erkennen werden.