Eine wunderbare Verknüpfung zwischen wahren Begebenheiten und Fiktion!

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sk123 Avatar

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Klappentext:

Welch ein Abenteuer! An einem Maimorgen im Jahr 1927 verlässt Jane Banister, Enkelin des Gärtners auf Gut Renishaw, den Landsitz der Sitwells. Sie geht nach London, um in den Dienst von Edith Sitwell zu treten, der ungeliebten Tochter des Hauses. Jane hat schon einiges über die exzentrische Dichterin und deren einflussreichen Freundeskreis gehört. Edith gibt in der Hauptstadt Soireen, liebt große Auftritte und hat sogar Kontakte ins Königshaus. Schon bald wird Jane an Ediths Seite die Metropolen der Welt bereisen. Doch als Ediths Vertraute lernt Jane auch die Dame hinter dem Vorhang kennen und den Preis, den das unangepasste Leben fordert.



Meine Bewertung:

Zum Cover: Das Cover zeigt eine Dame, die dem Betrachter seitlich gezeigt wird. Sie hat einen schwarzen Bob, trägt eine Perlenkette, schwarze Handschuhe sowie ein schwarzes Kleid - typisch für die Zwanziger Jahre!

Zum Inhalt: Dieser Roman hat einen biografischen Hintergrund, und zwar um die Dame Edith Sitwell. Als Leser begleitet man das exzentrische Leben der Künstlerin ab dem Tag ihrer Geburt. Zeitlebens hatte sie wegen ihrer Art, die zu damaligen Zeiten aneckte, und ihrem Äußeren, das nicht den Vorstellungen ihrer Eltern entsprach, ein schlechtes Verhältnis zu ihnen. Erzählt wird die Geschichte jedoch aus dem Jahr 1964 heraus, Sitwells Todesjahr. Dieser Roman ist ein lebhaftes Zeitleben der internationalen Künstlerszene in Zentren wie London, Paris, Berlin, New York und Hollywood. Dabei bilden die Jahre zwischen 1927 und 1964 den Schwerpunkt dieses Romans - eine Zeit nicht nur mit kulturellen, sondern auch mit politischen Umbrüchen.

Zum Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin Veronika Peters gefällt mir sehr. Er war leicht, flüssig und die Seiten flogen nur davon. Mir gefällt es besonders gut, dass kurze Sätze vorhanden sind sowie Absätze, die für einen guten Leseverlauf sorgen. In diesem Roman verknüpft die Autorin gekonnt bekannte biografische Fakten, beispielsweise Gesellschaftsbilder und Zeitgeschichte, lockerte diese durch fiktive Elemente auf. Lebendige Beschreibungen und bunte Schilderungen lassen den Leser in die damalige Zeit eintauchen. Da Edith Sitwell, die eigentliche Hauptprotagonistin, sein sehr bewegtes und aufregendes Leben führte, lässt sich dieser Roman sehr spannend lesen. Erzählt wird die Handlung jedoch aus der Sicht der fiktiven Hausmädchen Emma und Jane aus dem Jahre 1964. Es gibt immer wieder Rückblenden, wodurch wir Leser erfahren, wie es zum Zerwürfnis mit Ediths Eltern kam und wie sie sich mit Mitte Zwanzig ein eigenes Leben in London aufgebaut hat. Im Verlauf der Handlung hat man oft das Gefühl, dass die Hausmädchen als Charakter tiefer und näher am Leser ist als die eigentliche Hauptprotagonistin Edith. Sie bleibt dabei wahrhaftig nur "hinter dem Vorhang", wo sie ihre schillernde Persönlichkeit gut versteckt hat. Dieses Buch ist in insgesamt in 13. Kapiteln unterteilt. Auch die Aufmachung des Buches ist sehr schön – ein hochwertiger Einband mit Lesebändchen in einer absolut bezaubernden Farbe.



Mein Fazit:

Ich habe diesen Roman mit großem Interesse und mit viel Vergnügen gelesen. "Die Dame hinter dem Vorhang" ist ein sehr gut recherchierter Roman, welches eine spannende Verknüpfung zwischen historischen Fakten und Fiktion sowie eine lebendige und authentische Sprache bietet.

Dementsprechend 5 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Danke an vorablesen.de und dem Wunderraum - Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!