Eine literarische Biographie der exzentrischen Dame Edith Sitwell aus der Perspektive ihrer langjährigen Bediensteten und Vertrauten Jane Banister, die jedoch der Fantasie der Autorin Veronika Peters entsprungen ist. Gerade dies macht das Buch, dessen Quellenangaben mehr als 2 Buchseiten lang ist, besonders lesenswert. Man bekommt einen sehr guten Eindruck von der viktorianischen Zeit, die geprägt ist von den alten Adelsfamilien, die ihre Macht gegenüber dem niederen Volk, Bedienstete usw. voll ausspielen. Sie halten sich für etwas Besseres und geben Unmengen von Geld aus um ihren Kindern einen guten "Start", ins Leben zu geben. Dies bedeutet aber für Mädchen allerdings nur hübsch, untertänig und gefügig zu sein, um "gut" verheiratet zu werden. Dies ist aber für Edith nahezu unmöglich, deshalb bricht sie aus diesem Leben aus, bricht mit allen Konventionen und lebt ihr Leben in einer Art und Weise die damals sicher als skandalös bezeichnet wurde, insbesondere im tradionellen England. Ein interessantes Buch, flüssig geschrieben und geschichtlich fundiert.