Extravagant

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
pixibuch Avatar

Von

Ein extravagantes Buch über eine außergewöhnliche Frau, die auf die allgemeine Meinung überhaupt keinen Wert legte. Edith Banister, auf dem Adelssitz Renishaw Hall geboren, verließ schon früh den Landsitz ihrer Eltern, um in London ihr eigenes Leben zu führen und sich in der Dichterszene einen Namen zu machen. Sie hatte eine unglückliche Kindheit, einzig die Tochter Emma des Gärtners und später dessen Enkelin Jane halfen ihr über ihre Einsamkeit und Traurigkeit hinweg. 1927 verläßt Jane das Gärtnercottage und folgt als Gesellschafterin und Mädchen für alles Edith nach London. Dort feiert Edith Partys, gibt Soireen, kleidet sich außergewöhnlich und schart die Künstler um sich. Sie hat Kontakt zu Cecil Beaton, Aldous Huxley, Marylin Monroe und vom Königshaus wird ihr der Titel "Dame" verliehen. Sie ist ständig auf der Suche nach Liebe, besonders der Maler Pavel Tchelitchew hat es ihr angetan, der sie aber nur schamlos ausnutzt. Auch die frühere Kinderfrau Ediths, Helen, gehört mit zu dem Frauenhaushalt. Später ziehen alle drei Frauen nach Paris, wo sie bei Helens Schwester unterkommen. Obwohl Edith mit ihren Büchern gut verdient, ist das Geld ständig knapp. Edith beginnt zu trinken, hält sich oft tagelang im Bett auf. Die Erzählung von Jane endet mit dem Tod Ediths. Eine wirklich großartige Geschichte, zumal Edith Sitwell und noch viele andere Personen in dem Buch tatsächlich gelebt haben. Der Autorin gelingt es großarig, Wahrheit und Fiktion zu mischen, so dass der Leser immer wieder geneigt ist nachzuschlagen, wer die berühmten Persönlichkeiten in dem Buch wirklich sind. Schonungslos wird in der Person der Jane über das Leben, die Sehnsüchte und die Angst von Edith berichtet. Ein Leben voller Exzentrik und immer auf der Überholspur. Auch das Buch an sich mit seinem roten Cover und der Dame mit dem schwarzen Bubikopf, der langen Kette und dem Kleid im Stil der 20iger Jahre gibt sehr viel her. Eine wunderbare Aufmachung mit einem roten Lesebändchen. Durch dieses Buch bin ich überhaupt auf diese Dichterin und Lyrikerin aufmerksam geworden. Wirklich ein Buch, das lesenswert ist und nachdenklich macht.