Eine fesselnde Familiensaga

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tamago Avatar

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Das Cover ist unglaublich schön und springt mit dem goldenen Ton direkt ins Auge. Cover und Klappentext verraten, dass es um eine wohlhabende, schwarze Familien im 20. Jahrhundert geht. Der Schreibstil ist sehr annehmen und passend zum Setting. In Erwartung von rauschende Festen, pikante Skandale und betörende Liebschaften, bin ich ins damalige Chicago eingetaucht.

Abwechselnd wird aus der Sicht von Olive, Helen, Ruby und Amy-Rose erzählt. Olive freut sich auf die nächste Saison und hofft darauf einen angemessen und wohlhabenden, schwarzen Mann zu finden, um die Erwartungen ihrer Eltern zu erfüllen. Dass sie als schwarze Frau nicht in allen gesellschaftlichen Kreisen, trotz ihrem Reichtum, akzeptiert wird, wird schon zu Beginn der Geschichte deutlich. In Laufe der Geschichte wird Olive immer klarer, das ihr privilegiertes Leben eine Ausnahme darstellt und sucht nach Möglichkeiten den Armen zu helfen.

Einen Ehemann zu finden, ist das letzte, woran Helen Interesse hat. Lieber verbringt sie ihre Tage in der Werkstatt und tüftelt an den neumodischen Automobilen herum. Sie träumt von einem Leben außerhalb der häuslichen Pflichten, doch ihrer Eltern haben andere Pläne und als dann noch die Liebe dazwischen kommt, ist ihr Gefühlschaos perfekt.

Ruby ist Olives beste Freundin und plant dessen Bruder zu heiraten, um ihre Familie aus den finanziellen Schwierigkeiten zu retten. Doch dieser scheint kein Interesse mehr an ihr zu haben, daher heckt sie einen Plan aus, wodurch sie für ihn unwiderstehlich sein muss. Doch auch hier geht das Herz oft ganz andere Wege und Ruby muss sich entschieden, ob sie die Erwartungen ihrer Eltern erfüllt oder ihren eigenen Weg geht.

Amy-Rose, das Dienstmädchen der Davenports, verfolgt ihren ganz eigenen Traum, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

„Er will nicht, dass wir etwas Besonders sind. Vielmehr ist sein Ziel, dass wir – Schwarze Menschen mit Vermögen und Bildung, denen etliche Möglichkeiten offen stehen – ganz gewöhnlich sind.“ S. 164f.

Durch die vier verschiebenden Perspektiven bekommt man als Leser einen tiefen und vielschichtigen Einblick in das Leben der vier jungen Frauen. Jede von ihnen macht eine beeindruckende Entwicklung durch und versuchen ihren eigenen Weg zu gehen. Die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung und der Kampf, die Umstände zu verbessern, speit dabei immer eine wichtige Rolle.

Mein Fazit:
Der erste Teil der Reihe konnte mich überzeugen und sehr gut unterhalten. Es werden vier starke, schwarze Frauen vorgestellt, die ihren Traum verfolgen, sich verlieben und sich selbst finden. Ich bin sehr gespannt, wie es mit den Davenports weitergeht und welchen Weg die unterschiedlichen Charaktere beschreiten werden.