Junge Frauen zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und eigenen Träumen

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sarahwho Avatar

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Chicago im Jahr 1910: Die Davenports zählen zu den wenigen schwarzen Familien, die aus Armut und Sklaverei stammend zu Ansehen in der Gesellschaft aufgestiegen sind. Für ihre Töchter Olivia und Helen wünschen sie sich das gleiche Glück und natürlich einen Ehemann. Doch die beiden Schwestern habe eigene Pläne, genau wie Olivias beste Freundin Ruby und das Dienstmädchen Amy-Rose.

Das Cover erinnert stark an eine beliebte Netflix-Serie und auch hier geht es vordergründig um die gleichen Probleme. Wie findet eine Dame von Stand einen geeigneten, natürlich vermögenden, Ehemann ohne Skandale in der Gesellschaft auszulösen? Abseits davon werden hier aber auch die Träume der Frauen aufgezeigt, die von den Erwartungen der Eltern sowie der Gesellschaft
abweichen. Was passiert, wenn eine privilegierte junge Frau über ihren Tellerrand hinausblicken und sich der Bürgerrechtsbewegung anschließen möchte? Kann eine Frau handwerklich talentierter als Männer sein und eine Ausbildung in einer Werkstatt beginnen wollen? Kann ein unverheiratetes schwarzes Dienstmädchen allein ein Geschäft eröffnen?

Der leichte Schreibstil der Autorin erleichtert das Lesen der Handlung, die aus wechselnden Perspektiven beschrieben wird. Die kurzen Kapitel helfen dabei ebenfalls. Die Liebesgeschichten sind nicht sonderlich schwer zu erraten, die Männer verhalten sich recht klischeehaft. Dabei
ging es hier aus meiner Sicht aber auch nicht. Die Entwicklung der Frauen stand für mich im Vordergrund und diese wurde gut beschrieben.

Die Geschichte der jungen entschlossenen Frauen zu lesen hat mir wirklich gut gefallen. Ich bin schon jetzt auf den zweiten Teil gespannt. Vielen Dank an den dtv Verlag, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.