Leider nicht überzeugend:(

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mj.22 Avatar

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Wir befinden uns im Jahre 1910 und betrachten die Geschichte vier junger Mädchen mit dunkler Hautfarbe: Zwei Schwestern der reichen Oberschicht, die unterschiedlicher nicht sein können, ihrer Angestellten aka früheren Spielkameradin, und die, der nicht mehr ganz so reichen besten Freundin der älteren Schwester.

Schnell wird deutlich, dass die vier zu erwachsenen werdenden Mädchen je ihr eigenes Bündel Probleme mit sich rumtragen. Eine von ihnen verliebt sich in den vermutlich werdenden Ehemann der anderen und möchte gleichzeitig lieber in das Familienunternehmen einsteigen anstatt zu heiraten. Die andere verliebt sich in den Bruder der anderen und wieder eine andere muss genau diesen Bruder heiraten, um den Willen der Eltern zu erfüllen.
Nebenbei wird man in das damalige politische System eingeführt und wie es sich schwarzen Menschen gegenüber verhielt.
Mich hat dieser historische Aspekt sehr interessiert, jedoch war mir die Umsetzung irgendwie nicht ausführlich genug.
Und die bereits beschriebenen Liebesgeschichten zu langweilig, denn jede von ihnen wollte mit einer Person zusammen sein, die Laut der Gesellschaft, der Eltern, oder wem auch immer nicht zu ihnen passte. Das machte das Ganze sehr eintönig. Es ist lange nichts spannendes passiert und der Mittelteil zog sich sehr.

Ich hatte auf einen Bridgerton ähnlichen vibe gehofft den mir die Leseprobe angekündigt hat. Er blieb leider aus.
Auch, dass Mr Davenport sich aus der Sklaverei gekämpft und ein reicher Mann geworden ist und trotzdem anscheinend nicht gesehen hat das pferdelose Kutschen die Zukunft sind hat für mich keinen Sinn ergeben.

Fazit: Die Wahl der Protagonisten und ihrer Stellungen in der Gesellschaft finde ich sehr gelungen. Alles andere beurteile ich als sehr ausbaufähig. Auch an den Schreibstil muss man sich erst gewöhnen, erzählt wird in der 3. Person Singular über das jeweilige Mädchen dessen Namen am Beginn des Kapitels steht. Zu Beginn gewöhnungsbedürftig. Nach einigen Kapiteln aber eine tolle Erzählmöglichkeit. Auch die Entwicklung der Mädchen hat mir ganz gut gefallen.
Alles in allem 2,5/5 Sternen. Ich hätte es wirklich gerne mehr gemocht.