Leider viel zu überladen

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anki0911 Avatar

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An und für sich lese ich sehr gerne Regency Romane. Das diesmal farbige Menschen im Mittelpunkt stehen, zu einer Zeit, wo es mehr als genug Schwierigkeiten für eben diese gab, hat mein Interesse noch verstärkt.
Durch die 4 Hauptcharactere, aus deren Sichten immer ein Kapitel erzählt wird, konnten meiner Meinung nach die Stories nicht vollendet dargestellt werden. Jeder dieser 4 starken Charaktere hätte sein eigenes Buch verdient und wäre dadurch umso besser zur Geltung gekommen. So wurden alle nur recht oberflächlich angekrazt, die Handlungen waren viel zu sprunghaft und bei keiner konnte das Ultimo rausgeholt werden. Alles wirkt sehr in Eile. Dadurch fehlen nicht nur eine Menge Details sondern auch die Leidenschaft und viele Gedanken der jeweiligen Personen, wodurch die einzelnen Liebesgeschichten viel zu flach wirken.
Zwar werden auch wichtige Themen wie Rassismus und Unterdrückung oder Geschlechterrollen der damaligen Zeit angesprochen, allerdings auch hier wieder mehr nur am Rande und auch da konnte nicht alles aus der Story rausgeholt werden. Ich hätte mir hier wirklich mehr Details gewünscht. Denn obwohl die Familie Davenport selbst farbig ist, hat man bei ihnen nicht einmal den Eindruck, sie hätten es ihrer aktuellen Lebenssituation schwer, auch wenn gerade das mehrfach zwischen den Zeilen angedeutet wurde.
Zusammenfassend komme ich hier immer wieder zu dem Punkt, dass einfach wesentlich mehr aus der Geschichte hätte rausgeholt werden können. Die Idee und die Themen sind schön und vielversprechend, aber leider nicht gut umgesetzt worden.
Der Schreibstil jedoch gefällt mir sehr und die Kaputel haben eine angenehme Länge, sodass man zügig durchs Buch fliegen kann. Auch das Cover ist passend und schön gewählt.
Dem offenen Ende nach zu urteilen wird es sicher eine Fortsetzung geben. Aber da weiß ich nicht, ob ich die dann wirklich lesen möchte.