Liebe - allen Widrigkeiten zum Trotz

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"Die Davenports" ist ein Roman von Krystal Marquis aus dem Jahr 2023, welcher von den ereignisreichen Leben der vier jungen Damen Olivia, Helen, Amy-Rose und Ruby handelt. Alle vier Mädchen leben in einer Gesellschaft mit vielen altmodischen Erwartungen und konkreten Regelungen, die einem freien und unbeschwerten Leben im Weg stehen.

Es wird aus den vier Perspektiven der Mädchen in der Er-Sie Erzählform erzählt, wodurch ich anfangs mit den Charakteren ein bisschen durcheinanderkam. Sobald man aber die Handlung durchblickt hat, fällt einem das Auseinanderhalten der vier "Stränge" leichter.

In einer Welt aus Glamour und Reichtum lernen die Protagonistinnen, zurechtzukommen und zu sich selbst zu stehen. Die Familie besteht neben Mr. und Mrs. Davenport aus den Schwestern Olivia und Helen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und deren großen Bruder John, einem der begehrtesten Junggesellen in Chicago.
Während Olivia eine Dame und Teil der Gesellschaft sein möchte, fühlt sich Helen eher in der Werkstatt wohl. Dies tut sie allerdings heimlich, denn mit ölverschmierten Händen und in einem alten Arbeitsanzug von John, statt eines schicken Kleides, wäre sie ein Skandal unter den anderen feinen Damen der Gesellschaft, in der es um Wohlstand und Ansehen geht. Genau dieser "Traum" scheint nun für Olivia wahr zu werden, denn Mr. Lawrence scheint der perfekte Mann für sie zu sein. Parallel entflammt in Olivia das Interesse an den politischen Ungerechtigkeiten und das Bedürfnis, sich mehr für die Rechte der Menschen einzusetzen. Der Anwalt Mr. DeWight klärt über die sich verbreitenden Jim Crow Gesetze auf, die das komplette Gegenteil von Olivias privilegierter Welt widerspiegeln.
Amy Rose ist die Kindheitsfreundin der Schwestern, die ihr Dienstmädchen geworden ist. Sie träumt davon, ihr eigenes Geschäft zu eröffnen und Haarprodukte für schwarze Frauen zu verkaufen.
Ruby ist die beste Freundin von Olivia und ihre Familie ist finanziell ruiniert, weshalb die Hoffnung auf eine erfolgreiche Ehe besonders hoch ist. Ein Chaos der Gefühle, beeinflusst von den Erwartungen um sie herum, beginnt.

Ich finde, es ist ein tolles Buch mit starken, Protagonistinnen. Doch obwohl es verzwickte Liebesgeschichten und gebrochene Herzen gibt, sind die Änderungen der Beziehungen sowie die Gefühle der Figuren recht vorhersehbar, was dem Buch meiner Ansicht nach die Spannung nimmt.
Die Anmerkungen der Autorin am Ende des Buches haben mir sehr gefallen, denn es gibt noch einmal einen Überblick über wichtige Ereignisse in der Geschichte der USA und dem Leser werden die Parallelen zum Roman aufgeführt, wie zum Beispiel das Civil Rights Movement, für das sich unter anderen Mr. DeWight stark einsetzt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch eine gute Entwicklung von vier tollen, jungen Damen in einer Gesellschaft voller Anforderungen thematisiert und dabei die Ungerechtigkeiten und Probleme der damaligen Zeit integriert. Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen, jedoch war der Schreibstil meiner Ansicht nach leider nicht sehr fesselnd.