Die Dienstagsfrauen

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sylviemarie Avatar

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Fünf Frauen, die sich bei einem Französischkurs kennengelernt haben und sich weiterhin regelmäßig zum Essen treffen. Fünf Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch befreundet sind. Nicht die ganz große Freundschaft, immerhin sind sie ja keine lebenslangen Freundinnen, aber immerhin. Als Judiths Mann Arne stirbt, verändert sich ihre Beziehung. Judith, die unendlich leidet, scheint alleine mit dem Leben nicht mehr klarzukommen. Als sie ein Tagebuch ihres Mannes findet, in dem sie über seine Pilgerreise auf dem Jakobsweg liest, die er nicht mehr zu Ende bringen konnte, beschließt sie, diesen Weg für ihn zu gehen. Caroline, Estelle, Kiki und Eva wollen sie zu begleiten. Was anfangs als moralische Unterstützung für die trauernde Witwe gedacht ist, wird zu einer ganz speziellen Auseinandersetzung mit dem Leben für jede Einzelne. Aber auch untereinander kommt einiges zur Sprache was unter normalen Umständen nicht möglich war oder gar nicht bemerkt worden wäre.
„Die Dienstagsfrauen“ zeigen, wie schnell die Schutzwälle brechen, wenn man aus seiner gewohnten Umgebung herausgerissen und ohne die gewohnten Alltagsabläufe auf sich selbst reduziert wird. Das Buch ist zwar in einem leichten Plauderton geschrieben, dennoch ist das Thema durchaus bemerkenswert – es geht um Vertrauen und um Selbstreflektion und in letzter Konsequenz auch um Verzeihen – und ob man das lernen kann. Ich finde das Buch ziemlich gut gelungen, weil es trotz dieser scheinbaren Leichtigkeit doch auch nachdenklich macht.