Eine reise zur Wahrheit

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missy_86 Avatar

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Fünf Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, machen sich auf eine Pilgerreise nach Lourdes. Dort wollen sie einer von Ihnen, Judith, helfen, die Trauer um ihren verstorbenen Mann zu verarbeiten, der totkrank noch versucht hat, nach Lourdes zu wandern.

Die fünf kennen sich nunmehr seit 15 Jahren und haben sich seitdem regelmäßig, mindestens einmal im Monat, getroffen. Deshalb glauben sie, einander in- und auswendig zu kennen. Dass das nicht ganz richtig ist, wird schnell klar. Klar wird ebenfalls, dass das Tagebuch, das Judiths verstorbener Mann hinterlassen hat, nicht ganz echt zu sein scheint. Und während jeder mit so seinen ganz eigenen Problemen kämpft - welche von Blasen an den Händen vom Koffer-ziehen über einem nachgereisten Geliebten, der sehr viel jünger und zusätlich der Sohn des Chefs ist bis hin zu den Gedanken über sich selbst reichen - braut sich langsam aber sich eine Explosion zwischen den Frauen zusammen. Nach deren Ausbruch wird nichts mehr sein wie vorher...

Ich muss gestehen, dass ich dieses Buch verschlungen habe. Einerseits fand ich die Mischung der fünf Frauen sehr gelungen, sie sind zwar sehr unterschiedlich aber auch nicht überzeichnet, und andererseits war da das Geheimnis des Tagebuchs, welches erst gegen Ende des Buches gelüftet wurde und man somit die ganze Zeit gut miträtseln konnte. Der Text ist sehr flüssig geschrieben und leicht zu lesen. Trotzdem ging es mir nahe, was für Gedanken die Frauen sich über ihr Leben gemacht haben, während sie durch teilweise karge Landschaften wanderten.

Außerdem hat das Buch in mir die Lust auf eben solch eine Pilgerreise mit guten Freundinnen gemacht, obwohl ich ehrlich genug bin, mir einzugestehen, dass ich wohl schon nach dem ersten Tag aufgeben würde...