Fünf Frauen pilgern nach Lourdes...

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chaosbaerchen Avatar

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...und erleben ihr höchst persönliches Wunder der besonderen Art!

**DER INHALT**

Folgende fünf Frauen um die 40, die unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet vor allem eines: 15 Jahre des Kennens.

**Caroline** , "die Erfolgreiche"            -     Strafanwältin und Arztehefrau, dominantes Wesen, seit 25 Jahren verheiratet, zwei erwachsene  
    Kinder

**Judith** , "die still Leidende"              -     kein fester Job, dramatisches hilfsbedürftiges Wesen, frisch verwitwet, keine Kinder

**Eva** , "die Hausfrau und Mutter"      -     hat Medizin studiert, jedoch nie promoviert, gutmütiges Wesen, verheiratet, vier Kinder

**Kiki** , "die Frohnatur"                      -     Designerin, freiheitsliebendes Wesen, ledig, ständig verliebt und stets auf dem Weg zum großen
    "Durchbruch"

**Estelle** , "die Luxusqueen"              -     Apothekergattin, glamouröses leicht zynisches Wesen, süchtig nach Klatsch und Tratsch

Kennengelernt und angefreundet haben sie sich in einem gemeinsam belegten Französischkurs, den nicht mal alle abgeschlossen haben. Seither treffen sich die fünf Frauen jedoch regelmäßig - anfangs wöchentlich, später monatlich - dienstags in einem bestimmten Lokal, und verbringen einmal im Jahr einen Urlaub zusammen.

Dieses Jahr ist alles anders, weil die ein halbes Jahr zuvor zur Witwe gewordene psychisch labile Judith um jeden Preis die abgebrochene Pilgerreise ihres an Krebs verstorbenen Mannes zum Wallfahrtsort Lourdes in Frankreich vollenden will und die Freundinnen sie aus Sorge nicht alleine losziehen lassen wollen.

Was als vergnügte "Mädels"-Reise in Köln beginnt, endet recht tragisch in einem Desaster. Verwicklungen und Aufdeckungen, an die man als Leser nicht im Traum gedacht hat, kommen ans Tageslicht und das Band der Zeit, dass die Frauen über so viele Jahre miteinander verband und sich "Freundschaft" nannte, beginnt an mehreren Stellen zu reißen.

 

**DER AUTOR**

Monika Peetz, Jahrgang 1963, hat in München Germanistik, Kommunikationswissenschaften und Philosophie studiert und 8 Jahre lang in Werbung und Verlagswesen gearbeitet, bevor sie erfolgreiche Drehbuchautorin in Deutschland und Holland wurde.

Auch "Die Dienstagsfrauen" wurde in diesem Jahr unter der Regie von Olaf Kreinsen u.a. mit Nina Hoger als Estelle für die ARD verfilmt, wobei bedauerlicherweise Kiki wegrationalisiert wurde. Ausgestrahlt werden soll der Film am 14. Juni 2011 (Pfingsten), einem Dienstag - logisch ;O)

 

**MEINE MEINUNG**

Die Leseprobe hatte bei mir den Anschein einer locker leichten Lektüre erweckt. Umso überraschter war ich dann bei Lesen des gesamten Buches von seinem Tiefgang.

Die Autorin hat meines Erachtens sehr gut herausgearbeitet, wie weit man sich in 15 Jahren voneinander weg entwickeln und dennoch die Freundschaft bis zu einem gewissen Grad aufrechterhalten kann. Überschreitet man allerdings die magische Schwelle zwischen Oberflächlichkeit und ehrlicher Freundschaft, so wird die Beziehung als Ganzes in Frage gestellt. Und ob sie dem standhält, das ist lange keine Frage der Dauer des sich Kennens mehr.

Eine Pilgerreise zu einem Wallfahrtsort ist zweifelsohne eine besondere Herausforderung in jeder erdenklichen Hinsicht und das unabhängig vom Glauben und der Religion. Wenn man körperlich abgekämpft und erschöpft ist, wird der Geist freier und ungehemmter. Zudem wird man bei so einer Pilgertour weder vom Alltag mit all seinen Sorgen und Nöten abgelenkt noch wird man durch Reize von außen stimuliert (wie es im Urlaub sonst ja oft der Fall ist). Man kehrt in sich und verbringt Zeit mit sich selbst. Abgesehen davon wird man auch von anderen eher so gesehen, wie man wirklich ist, unmaskiert und nackt.

Die Freundschaft der fünf Frauen wird auf eine harte Probe gestellt und die Schilderung der doch ziemlich beschwerlichen Reise wird geschickt durch viele nette Details aufgelockert, die das Buch lesenswert machen.

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich bin sehr gespannt auf den Film!