Die Dientagsfrauen: Leichte Kost mit Tiefgang

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signalhill Avatar

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Fünf Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, machen sich gemeinsam auf den Jakobsweg nach Lourdes. Dabei hat jede ihr eigenen 'Päckchen' zu tragen; jede hat so ihre Zweifel und Probleme, oft undurchschaubar für die anderen. Während Kiki sich scheinbar in den falschen Mann verliebt hat, viel viel jünger und noch dazu Sohn des Chefs, muss Estelle lediglich auf ihr Äußeres achten, Caroline hat ein scheinbar geregeltes Leben ohne Probleme, Eva kämpft nicht nur mit ihrem Gewicht, sondern auch mit ihrem Job als Familienmanagerin. Am schlimmsten jedoch hat es scheinbar Judith erwischt, die auf den vermeintlichen Spuren ihres verstorbenen Mannes wandelt.

Wenn einem auch erst das stilistische Mittel des 'foreboding', der andeutenden Vorausschau in fast jedem Kapitel zu simpel scheint, so macht es jedoch auch neugierig auf das jeweils nächste Kapitel und sorgt dafür, dass man das Buch kaum mehr aus der Hand legen möchte. Die pfiffige Frauenlektüre zeigt Spannung und Tiefgang und vor allem so viele Lebensweisheiten, dass man es auf jeden Fall ein zweites Mal lesen muss. Vor allem der Schluss hat mir die Tränen in die Augen getrieben, da hier Vergebung gelebt wird und die Freundinnen sich alle sehr geändert haben, aber trotzdem wieder zueinander finden.

Für den Leser bleibt die Erkenntnis: Nichts ist, wie es scheint, und man sollte sich auch manchmal an dieses Buch erinnern, wenn man die vermeintlich glücklichen und guten Paare und Familien betrachtet und vielleicht ein Fünkchen Neid auftaucht, denn hat man die Gelegenheit, ein wenig genauer in die Beziehungen hinein zu blicken, so ist oft eben nichts, wie es scheint.

Ein tolles Ferienbuch, dass man garantiert nicht lange aus der Hand leben wird. Einfach toll gelungen und ganz weit darüber hinaus, was ich erwartet hätte....