Pilgerreise der Dienstagsfrauen

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Vor fünfzehn Jahren hat alles mit einem Französischkurs begonnen. Seitdem treffen sich fünf Frauen alle um die 40 regelmäßig am 1. Dienstag im Monat im Restaurant Le Jardin, in dem für die Dienstagsfrauen immer ein Tisch reserviert ist. Einmal im Jahr verreisen sie gemeinsam und als nun das nächste Ziel besprochen werden soll, bekennt Judith, eine junge Witwe, dass sie an der Reise nicht teilnehmen möchte. In dem Tagebuch ihres verstorbenen Ehemannes hat sie gelesen, dass er so gern den Jakobsweg zu Ende gegangen wäre, da dies aber nicht mehr möglich ist, möchte sie den Weg für ihn beenden. Die Freundinnen entschließen sich spontan, gemeinsam die Pilgerreise mit Judith anzutreten.

Auf ihren Pilgerweg erleben die Frauen nicht nur die ungewohnten körperlichen Strapazen, sondern sie verändern sich auch innerlich. Jede hat ihr Päckchen zu tragen und alle Probleme, die im Alltag durch hektische Betriebsamkeit übertüncht wurden, brechen auf. Auch hängt eine dunkle Wolke über die Dienstagsfrauen und ihre Freundschaft wird auf die Probe gestellt. Kann diese weiterhin bestehen bleiben?

Der Schreibstil der Autorin spricht mich an, er ist flüssig und gut verständlich. Die Geschichte ist sehr realitätsnah und einfühlsam geschrieben. Es gibt heitere Passagen und dann wieder Details, die zum Nachdenken anregen. Die unterschiedlichen Charaktere der fünf Frauen sowie die breit gefächerten Lebenswege, die sie eingeschlagen haben, sind ansprechend und amüsant beschrieben. Die Protagonisten habe ich alle sehr sympathisch empfunden, sie sind nicht überzeichnet und man wünscht sich Mitglied dieser Dienstagsrunde zu sein.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, denn die Verbundenheit und Menschlichkeit einer Pilgerreise haben mich sehr berührt. Ein wunderschönes Buch, welches ich gern weiter empfehlen werde.