Rasanter Erzählstil

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gerwine ogbuagu Avatar

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Lucy Fricke entführt uns mit ihrer Protagonistin Fred in die Welt der Diplomatie. Dies ist Freds erster Job als Konsulin. Gleich zu Anfang ist sie alleingestellt, denn ihre Vertretung, „ihr zweiter Mann“, meldet sich krank. So wie diese deutsche Botschaft hat sie sich ihren neuen Arbeitsplatz offensichtlich nicht vorgestellt. Der Brunnen im Vorhof funktioniert sich und als erste Aufgabe soll sie das Fest für den „Tag der Deutschen Einheit“ ausrichten. Damit wird sie gleich die Bekanntschaft Deutscher im südamerikanischen Ausland machen. Keine leichte Aufgabe, denn diese Deutschen leben mit einer Vergangenheit, die sie so frisiert haben, dass sie jüdischer Abstammung sind und niemand ist ein Nazi oder hat solche Vorfahren…
Ihr Vorgänger hat sie in keiner Weise vorbereitet auf das, was sie vorfinden wird. Dann erreicht sie noch ein Anruf einer ihr unbekannten aber wohl prominenten Mutter einer Tochter, die ein Instagram Star ist. Sie reist durch die Welt und postet immer wo sie ist. Doch diesmal nicht. Seit 24 Sunden hat die Mutter nichts gehört.
All diese Vorgänge schildert die Autorin ironisch und witzig, durch die Sätze blitzt das Unbehagen, das sich in der Protagonistin schleichend breit macht. Es gibt viel zu erleben auf den vor uns liegenden Seiten. Dieser Einblick in die internationale Politik und Diplomatie wird Erinnerungen hervorrufen für diejenigen, die selbst im Ausland zu tun hatten und dementsprechend Kontakt mit einer deutschen Botschaft. Auf diese Geschichte kann man sich sehr freuen.