Die Kunst der Diplomatie

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Mit Lucy Frickes Protagonistin Friederike „Fred“ Andermann tauche ich als Leserin ab in die unbekannte Welt der Diplomaten und internationalen Beziehungen. Denn wann hat man als normaler Bürger schon mal Berührungspunkte mit diesem Bereich? Ein paar bunte Bilder in der Boulevardpresse von Empfängen vielleicht, oder dann noch mal eine kniffligere Situation mit gestohlenen Pässen im Ausland. Aber sonst läuft doch die Diplomatie, die Kunst und Praxis des Verhandelns, eher im Verborgenen ab. Fred ist schon über 20 Jahre in ihrem Job und hat so schon in einige Ländern die Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit ausgerichtet. So auch jetzt im eher beschaulichen Montevideo. Doch dann „stolpert“ sie über das Verschwinden einer Reisebloggerin mit einflussreicher Mutter und muss ihren Posten räumen. Nach einem Strafjahr im Innendienst in Bonn ist nun Istanbul das neue Parket, auf dem Fred sich bewegen muss. Hier wird dann ein sehr aktuelles Thema aufgegriffen, denn seit dem Putschversuch 2016 werden unliebsame Stimmen und kritische Journalisten in der Türkei schnell unter dem Deckmantel des Terrorismusverdacht inhaftiert oder unter Ausreisesperre gestellt. Diese Geduldsspielt stellt Fred vor neue Herausforderungen und lässt sie ihre Prinzipien überdenken.
Es war für mich mal ein ganz anderes Buch mit einem mir unbekannten Thema, das aber eigentlich immer aktuell ist.