Diplomatie und ihre Grenzen

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„Die Diplomatin“ ist der neue Roman von Lucy Fricke, deren letzter Roman „Töchter“ verfilmter Bestseller war.

Wir folgen der Protagonistin Fred Andermann, die seit 20 Jahren im diplomatischen Dienst für die Bundesrepublik Deutschland auf unterschiedlichsten Stationen um tingelt. Die Handlung beginnt in Uruguay und wir begleiten Fred weiter in das politisch heikle Istanbul. Zwischen Geheimdiensten, Verhaftungen, Gerichtsverfahren und Fluchtgedanken gerät Fred immer weiter in den Zwiespalt zwischen dem, was die Diplomatie ermöglicht und dem, was ihr Gewissen von ihr fordert.

Fred ist kein Charakter, den man sofort ins Herz schließt, aber ein realistischer Mensch, dem man gerne folgt. Sie hat Fehler und legt einen Zynismus an den Tag, der dem Buch trotz der schweren Themen eine Leichtigkeit gibt.

„Die Diplomatin“ ist kurzweilig, scheut sich aber auch nicht davor schwierige Themen wie Verfolgung, Flucht und staatliche Willkür zu behandeln.
Und gerade die Schilderung der Diplomatie-Maschinerie und eben auch ihrer Grenzen aus dem Inneren heraus ist vor dem aktuellen Hintergrund, vor allem dem Ukraine-Krieg, interessant zu lesen.

Fazit: Große Leseempfehlung