Interessanter Blick auf diplomatische Beziehungen

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Lucy Fricke beschäftigt sich in ihrem neuen Roman „Die Diplomatin“ mit zwischenstaatlichen Beziehungen und mit den Grenzen der Diplomatie.

Frederike, genannt Fred, wurde nach Stationen in Bonn und Bagdad ins schöne Montevideo versetzt. Als eine Touristin verschwindet, muss sie handeln. Jahre später treffen wir sie in der deutschen Botschaft in Istanbul wieder. Und auch hier gibt es Schwierigkeiten. Der Sohn einer inhaftierten Kunstmäzenin wird von den Behörden festgehalten und dann wirbelt auch noch ein Journalist ihr Leben durcheinander.

Lucy Fricke schreibt erstaunlich sachlich, bisweilen kühl, aber dennoch ergreifend über die Protagonistin, die sich ihre Karriere hart erarbeiten musste. Gekonnt strickt sie in die fiktive Handlung um Fred das Spiel mit politischen Interessen, Systemen und Machtgefügen ein. Lediglich der Schluss konnte mich nicht wirklich überzeugen, war mir zu einfach, zu glatt, zu weichgespült im Gegensatz zum bisherigen Plot.

Dennoch ein interessantes und spannendes Buch über eine nicht ganz alltägliche Figur, in dem die Politik nicht so staubtrocken beleuchtet wird.