Wie wirksam kann man als Diplomatin werden?
Fred, die Protagonistin, wird als Konsulin nach Montevideo abgeordnet. Es erwartet sie Tristesse und Belanglosigkeit, gar Langeweile. Ihre wichtigsten Aufgaben bestehen zunächst darin die richtigen Würstchen für eine Feier auszuwählen. Dabei verfügt sie eigentlich über große Kompetenz. Die lähmende Unterforderung endet abrupt mit einem Karriereknick als die reiche Tochter einer einflussreichen Zeitungserbin in Uruguay zu Tode kommt. Unter Vorwürfen, wird Fred nach Berlin zurück beordert und in den Innendienst versetzt.
Ein Jahr später, jetzt in Istanbul, findet sie sich in einem Regime wieder, was sie schlicht überfordert. Vermeintliche Regimekritiker werden in Scheinprozessen verurteilt, um sie aus dem öffentlichen Leben zu entfernen.
Eigentlich ohnmächtig und unwirksam versucht sie sich für eine inhaftierte kurdische Künstlerin und ihren Sohn einzusetzen. In diesem Roman wird spannend erzählt wie sehr Diplomatie begrenzt und illusionistisch sein kann. In einem autoritären Staat. Gut geschrieben, aktuell, spannend