Hehehe = Heimtücke, Herzlosigkeit, Herrschsucht

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kassandrasrufe Avatar

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Der Kriminalroman von Thomas Raab „Die Djurkovic und ihr Metzger“ ist bereits der 8. Band aus der Reihe um den (Möbel)restaurator mit Nachnamen(!) Metzger.
Eingeleitet wird mit einer Observierung, die unter Decknamen aus der Vogelwelt (Taube, Falke, Habicht, Bussard) den Einsatz bespricht und sich gegenseitig Infos über die zu Beobachteten (ebenfalls codiert in Dachs, Füchsin) aktuellen Funk hält.
Erst im Verlauf der folgenden Kapitel kommt der Leser drauf, dass damit der Metzger und seine Verlobte, die Djurkovic, gemeint sein müssen. Und, dass es der Metzger ist, der schon die ganze Zeit über unwissend mit einer Abhörwanze unterwegs gewesen ist und diesem jetzt eine neue heimlich angebracht werden muss. Bleibt noch die Frage offen, wer die 3 Männer bei der Danjela sind/waren (nach der geplatzten Heirat werden nur 2 Männer aufgeklärt).

Was hemmend auffiel, dass zur Einleitung von Kapitel 2 nicht sofort ein Hinweis zu finden ist, dass sich die Szene in einem Shoppingcenter oder Modegeschäft abspielt, so als Überschrift. Das erschließt sich keineswegs über den „Vorhang“, noch über Kapitel 1, und somit lenkt die allseits beschäftigende Frage, Wo spielt das, bittscheen!!!, die ganze Zeit ab, bis man endlich zur Herrenabteilung kommt, es klar wird, dass es sich um eine Umkleidekabine eines Kaufhauses o.ä. handelt.
Und, wurde nun der Kasperle, Schauspieler und SeppDepp Heribert (Heri/Bertl) Senekowitsch zum Metzger wegen des Abhörgerätes geschickt, oder soll das nun wirklich purer Zufall sein...

Ehrlich gesagt, habe in letzter Zeit so/zu viele Bücher mit Schreib-&Tipp-fehlern gelesen - ich mag einfach nicht mehr! Wenn die Leerzeichen nur in der LP auftreten, na gut, aber dann auch im Buch, nein danke (Bsp.v.S.7: „Willibald Adrian Metzger den S_toff wieder retour. Entspr_echend erbos_t“(…) „Keine Sor_ge“ - - und dementsprechend zieht es sich die GESAMTE Leseprobe hindurch! furchtbar).

+ Was ein "Grätzl" ist, findet sich bei Wiki so erklärt: „sind in Wien Teile von Wohnbezirken (…) umfasst meist mehrere Häuserblöcke, jedoch gibt es für diese kleinsten städtischen Einheiten keine offiziellen Grenzziehungen.“
+ "Spechtler" bedeutet in der österreichischen Umgangssprache (abwertend): mit Verlangen auf etwas spähen, gaffen; spionieren.
☞ Lokalkolorit, resp. Wiener Schmäh ist wunderbar und bereichernd - ABER wo bleiben Fussnoten?, ein Glossar?, welche es JEDEM zugänglich macht!, einfach nur rücksichtslos gegenüber dem interessierten Leser, der immer wieder zum Innehalten gezwungen wird, um entsprechend nachzuschlagen. Einfach nur zum ozwirn! (auf Oberpfälzisch: kann man nicht leiden, es ärgert! auf die Palme bringen, beleidigend).

Dem Willibald ist der Heribert (U-Hakerl) kein Freund, obwohl, oder gerade weil sie sich aus der Kindheit her kennen, aus der nun Erinnerungen folgen; des Metzgers Traum von einer Frau war Heris Mum, und diese verkörperte nun die dufte Danjela, welche sich allerdings jetzad scheinbar andermanns orientierte?
So bringt Regen keinen Trausegen – bereits das Defilee war für mich als Leser verwirrend weil wie ein Trauerzug!, nun wird es ganz traurig für den Willi, die Hochzeitszeremonie, der schönste Tag im Leben, fällt ins Wasser. Was war nur mit der Braut los - alles, die ganze Zeit über, nur Lüge?
Der Wirt ist unmöglich - der Metzger tut mir leid, genauso ein Quereinseiger dieser Buchreihe, denn Szenewinzer Thaddeus Dornhauer muß wohl auch eine der vielen anderen Figuren aus vorherigen Romanen sein, womit sich eben ein Neuleser nicht zurechtfinden mag, kurz: es fehlt auch eine Personenübersicht am Anfang.
Es hätte so interessant werden können - Note 6 für das faule Lektorat. So gelingt dem Buch nicht, als Blockbuster zu starten, und die geniale Schreibweise des Autors geht als Arthouse ungelesen unter. Wie Schade! ٩͡[๏̯͡๏]۶
Auch noch nie erlebt: meine erste LP, in der 40 Seiten (S. 18 bis S. 58) dazwischen einfach mal so weggelassen werden - hier wollte dem Autor geschadet werden und jmd. aus dem Off des Schauspiels reibt sich die Hände 'hehehe'...