Ein sehr besonderer Krimi

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tilliminilli Avatar

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Zugegeben, kurzweilig liest sich dieser Kriminalroman nicht, was jedoch kaum etwas von der Qualität abzwackt. Ich war heilfroh einmal einen Krimi in die Hand zu bekommen, der nicht im typischen zwei-Perspektiven Hin-und-Her mit den üblichen Floskeln („Der Mann geht um die Ecke, dort sieht er Dies und Jenes“…) geschrieben ist. Aus verschiedenen Perspektiven, bekommt der Leser, auch aufgrund der unterschiedlichen Stile (Funkkommunikation, Dialoge, Bühnenstück, etc.), ein wunderbares Kopfschauspiel geliefert. Dies alles wird noch perfekt ergänzt, durch den genialen Wortwitz und den schwarzen Humor, der hin und wieder durchscheint.
Dies war mein erster Metzger Roman, aber ich konnte sehr gut einsteigen. Nötige Informationen aus den Vorgeschichten werden wunderbar in die Erzählung eingeflochten. Obwohl Clan-Geschichten häufig nicht in meinem Krimi-Interessensfeld liegen, fand ich das Thema in diesem Roman sehr gut aufbereitet und auch (vermutlich?) ziemlich authentisch dargestellt. Möglicherweise ist mir deswegen das Thema diesmal ganz gut bekommen. Auch die Hintergrundgeschichte zur Figur der Danjela fand ich sehr gut aufbereitet, auch wenn ich glaube, dass ein paar Vorkenntnisse die Figur nochmals in ein anderes Licht gerückt hätten.
Die Geschichte fand ich sehr gut durchdacht und, was mich immer besonders freut, auch nicht vorhersehbar. Ständig gab es hier und dort neue kleine Offenbarungen und Überraschungen. Ich habe das Buch wirklich sehr gerne gelesen. Zugegeben, am Anfang ist es mir etwas schwer gefallen in die Handlung zu finden, jedoch war ich nach den ersten 30 Seiten sehr gefesselt.