Krimi konfus

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onepoundofbacon Avatar

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Zwar ist dies das Buch in einer Reihe um eine bereits etablierte Figur, aber das sollte kein Grund sein es unzugänglich für Quereinsteiger zu machen, denn die erste Hälfte des gerade mal 262 Seiten starken Buches werden zu einem wahren Kraftakt.

Thomas Raab wechselt ohne Sinn und Verstand zwischen Funksprüchen, Theaterskripten, Prosa, Stichpunkten, Rückblenden - mir hätte nur noch eine Bedienungsanleitung gefehlt und er hätte es geschafft alles zu verwursten was das getippte Wort hergibt.
Die Art wie er es eingesetzt hat, wirkt nicht abwechslungsreich, sondern störend und konfus. Jedes Kapitel wirft den Leser in eine vermeintlich komplett neue Situation mit komplett unbekannten Personen. Anfangs versucht man noch mögliche Verbindungen herzustellen, resigniert aber nach kurzer Zeit, denn weder der Schreibstil, noch die Charaktere sind anziehend genug um weiterzulesen.

Wenn man die Halbzeit erreicht hat und sich langsam die Fäden entwirren (nicht aber das Springen zwischen merkwürdiger Formatierung und Stil), kommt es tatsächlich noch zu einer verständlichen Handlung mit 0815 Ende.
Wer unaufgeregte TV-Krimis mag, und sich schwer auf Textböcke konzentrieren kann, der wird trotzdem zufrieden mit "dem Metzger" sein. Für mich war es weder spannend genug für einen Krimi, oder durchgedacht genug für einen Experimentalroman.