skurril und außergewöhnlich anders

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baby17 Avatar

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Der Roman „Die Djurkovic und ihr Metzger“ von Thomas Raab handelt von Willibald Adrian Metzger, der von seiner Freundin Danijela Djurkovic vor dem Traualtar stehen gelassen wird und mit einem anderen Mann verschwindet. Bei der verzweifelten Suche tauchen verschiedene Tote auf und es stellt sich die Frage, ob alles so ist, wie es scheint.
Es ist mein erster Kriminalroman von diesem Autor und ich muss gestehen, es ist mir schwergefallen, einen Zugang zu finden. Der Erzählstil ist skurril überzeichnet und schwer eingängig. Der Wechsel der verschiedenen Szenen - Funkdialoge, Theater, Vergangenheit, Gegenwart - unterbricht den Lesefluss erheblich. Es ist ein Krimi - ja - aber die Spannung mag bei mir nicht so wirklich aufkommen. Die Sprache ist emotionsarm, es gibt keine Höhepunkte. Die Toten werden erwähnt, doch keinen scheint es zu stören. Die Protagonisten sind interessant gewählt, sehr eigen und deren Handlungen außergewöhnlich unaufgeregt für die Dinge, die im Laufe des Buches geschehen. Gerade der Metzger scheint alles über sich ergehen zu lassen. Psychologisch gesehen sehr gelungen. Es macht die Atmosphäre aus. Die Handlung ist für mich eine Herausforderung, die man sich als Leser stellen muss. Für mich scheint die Handlung auch nicht im Vordergrund zu stehen, sondern die Art zu schreiben. Dadurch hebt sich der Roman von anderen ab.
Aufgrund des Titels und des Klappentextes habe ich mit viel Humor gerechnet, was sich jedoch leider nicht bestätigt hat.
Der Roman ist in sich stimmig. Der Autor bleibt sich die ganze Zeit treu. Es gibt keine Widersprüche. Ein Roman, der sicher seine Daseinsberechtigung hat. Für mich ist es eine neue Leseerfahrung, die ich nicht missen möchte. Trotzdem hat es mich nicht überzeugt und ich bleibe doch etwas verwirrt zurück.