Gute Unterhaltung für Um-die-Ecke-Denker

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thirteentwoseven Avatar

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Ich kannte Thomas Raab bisher nicht. In seinem Roman "Die Djurkovic und ihr Metzger" ist er ein wahrer Kapriolendreher, Spierenzchenmacher, Wortverdreher, Serienjunkie, hintersinniger Spannungstreiber, Zyniker und unverbesserlicher Romantiker und Weltverbesserer.

Der Metzger, die Hauptfigur, des Romans ist kein richtiger Kriminaler. Gleichwohl stolpert er in die abstrusesten Fälle und überlebt auf unvorhersehbare Weise die widerlichsten Anschläge auf Körper und Seele. Allein schon, dass ihn seine Danjela auf der Hochzeit vor dem Altar sitzen lässt, lässt sein Blut gefrieren. Doch das ist erst der Anfang. Es kommt noch viel schlimmer.

Der Roman ist kein typischer Krimi. Das Geschehen ist immer wieder unterbrochen von slapstickartigen Einlagen, Exkursen und Wortspielen. Allein daran hat man seine Freude. Aber auch die Spannung baut sich immer mehr auf und endet in einem furiosen Finale.

Alles in allem bietet Thomas Raab gute Unterhaltung. Etwas störend ist nur der starke Wiener Dialekt. Ich kann den Roman allen empfehlen, die Spannung und Satire lieben und vor allem auch um die Ecke denken. Die vorherigen Teile braucht man zum Verständnis nicht gelesen zu haben.