Ein bewegender Roman über Entscheidungen und mögliche Lebenswege
Die drei Leben der Cate Kay von Kate Fagan hat mich bereits mit seinem nachdenklich gestalteten Cover überzeugt, das die Stimmung des Romans sehr gut einfängt. Die Geschichte erzählt – ohne zu viel zu verraten – von drei möglichen Lebenswegen derselben Frau und davon, wie kleine Entscheidungen weitreichende Folgen haben können. Fagan gelingt es, dieses Thema sensibel und klar umzusetzen, ohne sich in verwirrenden Zeitkonstruktionen zu verlieren. Ihr Schreibstil ist ruhig, atmosphärisch und sehr einfühlsam, sodass man Cate auf jedem ihrer Wege emotional nahekommt. Die Figuren wirken glaubwürdig, weil sie zweifeln, Fehler machen und wachsen – nichts wirkt übertrieben oder konstruiert. Besonders faszinierend finde ich, wie das Buch dazu anregt, über das eigene Leben nachzudenken: Welche Möglichkeiten haben wir verpasst, welche Chancen ergriffen, und was sagt das über uns aus? Fagan verbindet diese großen Fragen mit einer Geschichte, die gleichzeitig leise, berührend und kraftvoll ist. Für mich ist das Buch interessant, weil es die Idee von Identität, Zufall und Selbstfindung auf eine sehr menschliche und zugängliche Weise behandelt und man Fagans Gespür für emotionale Zwischentöne in jeder Szene spürt. Die drei Leben der Cate Kay ist ein tiefgehender, nachklingender Roman, den ich vor allem Leser*innen empfehle, die lebensnahe Geschichten über Wendepunkte, innere Entwicklung und die Frage „Was wäre gewesen, wenn…?“ schätzen.